Auch der Hirsch fühlt sich wohl

Obersalbach. Vor 40 Jahren begannen Obersalbacher Bürger, den Naturpark Kallenborn anzulegen. Sie schufen nach und nach ein Naturidyll mit Weiher und Wildgehege, das Besucher von weit her anlockt. Heute leben auch seltene Haustiere in dem Park

 Sepp Maurer hält Zwiesprache mit einem weißen Hirsch, ehe er ihm eine Möhre zusteckt. Foto: Kiefer

Sepp Maurer hält Zwiesprache mit einem weißen Hirsch, ehe er ihm eine Möhre zusteckt. Foto: Kiefer

Obersalbach. Vor 40 Jahren begannen Obersalbacher Bürger, den Naturpark Kallenborn anzulegen. Sie schufen nach und nach ein Naturidyll mit Weiher und Wildgehege, das Besucher von weit her anlockt. Heute leben auch seltene Haustiere in dem Park. Schon in den 1960er-Jahren erkannte der Bürgermeister der noch selbstständigen Gemeinde, Ferdinand Bossmann, den besonderen Reiz der Kallenbornschlucht. Er ließ 1966 das nördlich des Ortes gelegene Gelände begehbar machen und schuf damit ein erstes Naherholungsgebiet im Köllertal. Zugleich entstand die Idee, an gleicher Stelle einen Naturpark zu schaffen. Es sollte aber noch sieben Jahre und etliche Gesuche dauern, bis die Genehmigung vorlag. Im Oktober 1973 war es soweit: Der Verein zur Förderung der Naherholung und des Naturschutzes Obersalbach wurde gegründet und damit der Grundstein für den Naturpark Kallenborn gelegt. Es entstanden ein Weiher, eine Fasanerie, ein Wildfreigehege, eine Wassertretanlage und eine Schutzhütte. Als dann immer mehr Besucher kamen, wurde 1983 auch eine geräumige Gaststätte errichtet. Die Einnahmen aus dem Haus Kallenborn fließen bis heute in den Unterhalt des Parks.Vor drei Jahren beschlossen der Vorstand des Fördervereins und die Gemeinde Heusweiler als Grundstückseigentümerin, die Anlage zu einem "Archepark" zu erweitern, um die Attraktivität zu steigern. In einem "Archepark" müssen laut der Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen (GEH) mindestens fünf vom Aussterben bedrohte Tierrassen gehalten werden.

Ziegen, Hühner und Kaninchen

Die zuerst angeschafften Thüringer Waldziegen haben sich bereits gut in Obersalbach eingelebt, wie der quicklebendige Nachwuchs beweist. Zu den Ziegen gesellten sich 2012 die Sundheimer- und Lachshühner und die Meißner-Widder-Kaninchen. Letztere hatten rechtzeitig vor Ostern noch einen Wurf Jungen zur Welt gebracht. Alle drei sind in artgerechten Gehegen und Unterkünften untergebracht.

Noch ist nicht entschieden, welche Rassen folgen sollen. Peter Paulus, Umweltbeauftragter der Gemeinde Heusweiler, erklärt: "Ähnlich, wie sich der Naturpark über Jahre entwickelte, wird es auch beim 'Archepark' passieren. Zuerst kommt die Entscheidung für eine Rasse, dann müssen Gehege und Stallungen gebaut werden, und dann werden erst die Tiere angeschafft. Dies alles kostet Geld und muss größtenteils von der Gemeinde finanziert werden." Die Tiere werden vom Fördervereinsmitglied Hans-Josef Paulus ehrenamtlich und von vier Hartz-IV-Empfängern im Rahmen des Programms "Bürgerarbeit" betreut und versorgt. Die Beschäftigungs-Förderungs-Gesellschaft (ABG) der Gemeinden Riegelsberg und Heusweiler unterstützt den Naturpark sehr.

Vereinschef Rolf Loes beschreibt den Reiz des Kallenborns so: "In unserer schnelllebigen Zeit bietet unsere Anlage nicht nur Rückzugsnischen für Erwachsene, sondern auch viele Lernmöglichkeiten für die Kinder."

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