Auch der Generationen-Konflikt hindert nicht

Lucian Scheid und Björn Zintel kommen vom SV 64 Zweibrücken zur HSGHandball: HSG Völklingen hat den Wiederaufstieg in die RPS-Oberliga im Blick - Pokal an diesem Samstag.

 Lucian Scheid ist zurück bei der HSG.Foto: Horst Klos

Lucian Scheid ist zurück bei der HSG.Foto: Horst Klos

Völklingen. Es läuft nach Plan bei der HSG Völklingen. Mit 22:2 Punkten und Platz eins der Handball-Saarlandliga ist der Oberliga-Absteiger auf bestem Wege zurück. "Mit den erreichten Punkten sind wir sehr zufrieden", bestätigt Völklingens sportlicher Leiter Stefan Hoff und ergänzt: "Wir haben das auch so erwartet."Doch ganz ohne Probleme verläuft die Saison nicht. Auf der einen Seite steht die einzige Niederlage, das 24:28 am 30. Oktober beim HC Dillingen/Diefflen. "Das war eine verdiente Niederlage", gibt Hoff zu. Trotzdem hat die HSG nach zwölf Spieltagen vier Punkte Vorsprung auf den ärgsten Verfolger TBS Saarbrücken (18:6).

Auf der anderen Seite spricht Stefan Hoff von Problemen in der Mannschaft, die sich auf eine gesteigerte Konkurrenzsituation zwischen den Generationen beziehen. Da der reine Saarlandliga-Kader personell eng aufgestellt ist, werden immer öfter Spieler aus dem A-Jugend-Bundesligateam integriert. "Es will immer jeder auf der Platte stehen, ob das jetzt ein 36-Jähriger oder ein 18-Jähriger ist. Da ist es schwierig, eine Balance zu finden", erläutert Stefan Hoff und wird konkreter: "Manche von den Erfahreneren wollen es nicht einsehen, wenn ihnen ein Jugendspieler vor die Nase gesetzt wird."

Dass die Talente aber durchaus Oberliga-Niveau haben, bestätigt Hoff: "Viele haben ja das Doppelspielrecht und haben sich schon in der Saarland- oder sogar in der RPS-Oberliga bewiesen", erklärt er. Hinzu kommt, dass aus dem eigentlichen Saarlandliga-Kader mit Linksaußen Simon Pytlik (Schultereckgelenks-Sprengung) und dem rechten Rückraumspieler Marc Schleich (entfernter Meniskus) zwei wichtige Akteure langzeitverletzt sind. Somit sind die Verantwortlichen eher froh, dass es die Bundesliga-Junioren gibt. "Wir wären dumm, wenn wir nicht froh darüber wären", betont Stefan Hoff.

Jetzt muss jedoch für das erklärte Ziel Wiederaufstieg die Restrunde gemeistert werden, welche direkt mit einem Kracher beginnt. Am 14. Januar (18.30 Uhr) kommt der TBS in die Warndthalle nach Ludweiler. Es ist das letzte Hinrundenspiel. "Da können wir die Weichen stellen", sagt Hoff, der gerne mit sechs Punkten Vorsprung die konkreten Planungen für die kommende Saison angehen möchte: "Wir haben auch jetzt schon perspektivisch geplant, aber wenn Cheftrainer Berthold Kreuser aus dem Urlaub zurück kommt, dann geht es richtig los."

Über Neuzugänge, aber auch über die eigenen Jugendspieler werden sich die beiden unterhalten. Denn die Bundesliga-Spieler des Jahrgangs 1993 sind in der kommenden Runde nicht mehr spielberechtigt für die Jugend. "Wir werden uns bemühen, diese Spieler dauerhaft in die aktive Mannschaft zu integrieren. Die Frage ist, ob sie das auch wollen. Denn das ist auch mit viel Aufwand verbunden."

Schaut man auf die Trainingszeiten, wird der Aufwand jedoch scheinbar weniger. Wie die Aktiven trainiert die A-Jugend drei bis vier Mal die Woche, viele Talente schieben jedoch zusätzlich am Rotenbühl-Gymnasium sowie im Kadertraining mit Landestrainer Dirk Mathis Sonderschichten. Yves Kunkel, Peter Walz und Peter Resch fahren sogar einmal in der Woche ins Stützpunkt-Training nach Kronau.

Doch zuallererst soll der Heimauftritt gegen den ärgsten Verfolger aus Saarbrücken erfolgreich gestaltet werden, damit "man beruhigter planen kann". "Der TBS ist uns schon noch im Wege und ein sehr ernst zu nehmender Gegner", sagt Stefan Hoff. Bezeichnend, dass das letzte Saisonspiel am 19. Mai beim TBS stattfindet. Bleibt für Völklingen zu hoffen, dass es kein Endspiel wird.Völklingen. Die HSG Völklingen vermeldet zwei Neuzugänge für ihr A-Jugend-Bundesliga-Team. Björn Zintel und Lucian Scheid wechseln vom RPS-Oberligisten SV 64 Zweibrücken in die Hüttenstadt. Beide sind Rückraumspieler. Zintel ist Jahrgang 1996 und wohnt in Niederwürzbach. Er hat bereits in Völklingen mittrainiert. Kein Unbekannter bei der HSG ist Lucian Scheid. Er spielte mit den Völklingern in der B-Jugend-Regionalliga und war am Titelgewinn maßgeblich beteiligt. Scheid, Jahrgang 1995, wohnt in Brotdorf. Trainer Marcus Simowski ist erleichtert, dass die beiden hinzustoßen: "Wir werden dadurch im Angriff variabler."

Zintel und Scheid werden auch beim dreitägigen Sauerlandcup von heute bis Sonntag in Menden dabei sein. An dem hochkarätig besetzten Turnier in Nordrhein-Westfalen werden 80 Mannschaften, männlich und weiblich, aus B- und A-Jugend teilnehmen. Gespielt wird zuerst in der Vor- und Zwischenrunde mit der Spielzeit von 27 Minuten - in acht verschiedenen Hallen. Morgen steigt die Völklinger A-Jugend in das Turnier ein. Erster Gegner in der Vorrunde ist um 9 Uhr der RPS-Oberligist VTV Mundenheim. Um 10 Uhr trifft das Team auf FSQAS Aalsmeer aus den Niederlanden, um 11 Uhr den TSV Hannover-Burgdorf aus der Bundesliga Nord. Um 12 Uhr findet die letzte Partie gegen die Cronenberger TG aus dem Raum Essen statt. Die beiden erstplatzierten Team qualifizieren sich für die Zwischenrunde.

Völklingens Trainer Simowski will mit seiner Mannschaft so weit wie möglich nach kommen. "Mit etwas Losglück können wir bis in die Endrunde vordringen", sagt er. Schonen will er noch Davide Servello und Cornelius Berstecher. Beide sind nach ihrer Verletzungspause auf dem besten Wege, bald wieder zum Kader zu gehören. "Ich bin hoffnungsvoll, dass wir sie im nächsten Bundesligaspiel einsetzen können", sagt Simowski. Das wäre dann am Samstag, 14. Januar, beim TuS Ferndorf. ebe

Foto: Horst Klos

"Es will immer jeder auf der Platte stehen, ob das jetzt ein 36-Jähriger oder ein 18-Jähriger ist."

Stefan Hoff

Hintergrund

Bevor es in der Handball-Saarlandliga weitergeht, steht für die HSG Völklingen an diesem Samstag das Halbfinal-Turnier um die Bank1 Saar Trophy (Saarlandpokal) auf dem Programm. In der Ignaz-Roth-Halle in Zweibrücken trifft der Saarlandliga-Tabellenführer auf die RPS-Oberligisten SV 64 Zweibrücken (15.20 Uhr) und HF Untere Saar (17.10 Uhr), den Ex-Verein von HSG-Trainer Berthold Kreuser. Zum Abschluss trifft Völklingen auf den Ligakonkurrenten HSG Dudweiler (18.10 Uhr). Die ersten Zwei dieses Vierer-Feldes qualifizieren sich für das Endturnier. Das zweite Halbfinal-Turnier ist am Sonntag in Saarlouis.red

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