Attraktive Meile für MittagspauseStolperfallen werden beseitigtStadtrat will im Juni die Offenlegung der Pläne beschließen

Saarbrücken

Saarbrücken. Wie sieht die neue Berliner Promenade in Saarbrücken nach dem Wunsch der Bürger aus? Oder besser gefragt: Wie würde sie aussehen, wenn man Einheimischen und Besuchern ein Mitspracherecht bei der Gestaltung einräumen würde? Mit diesen interessanten Fragen befasst sich aus aktuellem Anlass Andreas Stahl, ein Student der Betriebswirtschaftslehre/Marketing an der Uni. Stahl (Foto: Becker&Bredel) schreibt am Institut für Konsum- und Verhaltensforschung (Lehrstuhl Professor Andrea Gröppel-Klein) eine Diplom-Arbeit. Thema ist die "Revitalisierung von Einkaufspassagen aus Sicht der Konsumenten am Beispiel der Berliner Promenade". Um Daten zu bekommen, führt Andreas Stahl seit Donnerstag vergangener Woche Tag für Tag Interviews, und zwar im Info-Container an der Wilhelm-Heinrich-Brücke. Ursprünglich sollten es 200 Befragungen werden, doch sind diese so aufwendig, dass er täglich maximal 15 und insgesamt wohl nur die Hälfte schafft. Repräsentativ sollten die Aussagen ohnenhin nicht sein. Dennoch genießt die Projektarbeit den Respekt des Stadtplanungsamtes. Dieses hat ausdrücklich ums Mitmachen geworben. Heute und morgen, vielleicht auch noch ein paar Tage länger, will Stahl die Befragungen fortsetzen. Wobei die Ergebnisse, und seien sie noch so eindeutig, keinen einklagbaren Anspruch auf Umsetzung haben. Sie sind eine unverbindliche Information an die Entscheider.Ein paar Erkenntnisse lassen sich nach Worten Stahls bereits vor der Auswertung ablesen: Die meisten Menschen stören sich am Zustand und der Pflege der Berliner Promenade. Außerdem gebe es zu wenig interessante Geschäfte. Die Bürger hätten am liebsten eine gemütliche Uferpromenade, eine eher beschauliche Straße zum Flanieren und Entspannen, mit Gastronomie und wenigen inhabergeführten Läden mit hochwertigen Waren. "Etwas für die Mittagspause", habe es ein Befragter auf den Punkt gebracht, sagte Andreas Stahl. Vom Charakter her wäre sie demnach mit dem St. Johanner Markt eher verwandt als mit der parallelen Bahnhofstraße. Dort halten die Menschen die Filialen der großen Einzelhandels-Ketten für am besten aufgehoben. Menschen zwischen 16 und 80 Jahren haben bei der Befragung (gegen eine kleine Belohnung) mitgemacht. Die meisten seien über 60 Jahre und an der Stadtentwicklung sehr interessiert, verriet Stahl. Saarbrücken. Die Stadtverwaltung hat ihre Planungen für die Umgestaltung der Berliner Promenade in der Saarbrücker Innenstadt jetzt so gut wie abgeschlossen. Am 24. Juni soll der Stadtrat beschließen, den Bebauungsplan "Berliner Promenade - Bahnhofstraße" öffentlich auszulegen. Damit rückt der Start für das Vorhaben, die einstige Flaniermeile am Fluss wieder zu einer solchen zu machen, ein gutes Stück näher.21 Millionen Euro sind für den Umbau des oberen und des (unteren) Uferbereichs der Promenade sowie der Verbindungen zur Bahnhofstraße - dabei handelt es sich um Schifferstraße, Am Steg, Ufergasse und Dudweilerstraße - veranschlagt. Die ebenfalls angestrebte Umgestaltung des Bereichs Faktoreistraße an der Congresshalle ist derzeit noch nicht finanziert. Gebaut werden soll nach dem jetzigen Stand der Dinge von Frühjahr 2009 bis Ende 2010. Die Umgestaltung soll das Quartier deutlich aufwerten und zudem die Bedingungen für Handel, Gastronomie und Wohnen verbessern. In diesem Sinn ist die Maßnahme ein Bestandteil des Großprojekts Stadtmitte am Fluss. inSaarbrücken. Die Berliner Promenade ist derzeit mit riskanten Stolperfallen gespickt, denn der Asphalt hat sich an vielen Stellen gehoben. Deshalb sieht es so aus, als ob der Straßenbelag Pickel hätte. Diese Asphaltbeulen sind teilweise so hoch, dass Passanten stürzen können. Die Stadt hat die Stellen rot markiert und wird sie abfräsen, sagt Stadtpressesprecher Thomas Blug. Wegen der geplanten Baumaßnahmen an der Berlinder Promenade werde man das Problem nur provisorisch lösen. Nach dem Fräsen würden die Stellen ausgespachtelt, was 2000 Euro koste. Die Gefahrenstellen seien dann beseitigt. Auf die notwendige Sanierung verzichte man. bub

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