Ärztlicher Bereitschaftsdienst Arzt-Hotline soll bekannter werden
Saarbrücken · Die niedergelassenen Ärzte im Saarland wollen die einheitliche Rufnummer 116 117 für den ärztlichen Bereitschaftsdienst bekannter machen. Derzeit liege der Bekanntheitsgrad in der Bevölkerung noch unter 50 Prozent, sagten die Vorstände der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Saarland, Dr. Gunter Hauptmann und Dr. Joachim Meiser. Die Nummer, die ohne Vorwahl funktioniert und deutschlandweit gilt (kostenlos), gibt es im Saarland seit dem Jahr 2014.
Sie ist erreichbar außerhalb der üblichen Praxis-Öffnungszeiten: montags, dienstags und donnerstags von 18 bis 8 Uhr des Folgetages, mittwochs und freitags von 13 bis 8 Uhr des Folgetages, samstags von 8 bis montags 8 Uhr sowie an gesetzlichen Feiertagen, Heiligabend und Silvester von 8 bis 8 Uhr des Folgetages. Der Bereitschaftsdienst der HNO-, Augen- und Kinder- und Jugendärzte ist derzeit noch nicht über die 116 117 erreichbar.
Die 116 117 ist für Erkrankungen gedacht, mit denen man normalerweise in eine Arztpraxis gehen würde, aber die Behandlung nicht bis zum nächsten Tag warten kann. Für diese Fälle gibt es auch die Bereitschaftsdienstpraxen der KV, die allesamt an Krankenhäusern angedockt sind. Wer die 116 117 wählt, landet in der Rettungsleitstelle auf dem Saarbrücker Winterberg, wo auch die 112 aufläuft. Der Disponent in der Leitstelle verbindet dann direkt weiter zu dem für den Patienten zuständigen Bereitschaftsdienst. Sollte dies nötig sein, kann er auch direkt den Rettungsdienst zu dem Patienten schicken.
Im Jahr 2016 riefen laut KV knapp 40 000 Patienten die Rufnummer 116 117 an. Davon wurden 34 020 Anrufe an den niedergelassenen ärztlichen Bereitschaftsdienst vermittelt und 5831 Anrufe an den Rettungsdienst weitergeleitet.