"Arbeitsplätze werden verschwinden"

Saarlouis. Das geplante Factory-Outlet auf dem Gelände der Cristallerie in Wadgassen stößt den Geschäftsleuten in Saarlouis bitter auf. Sie befürchten Umsatzverluste bis hin zu Personaleinsparungen und begrüßen daher den Widerstand der Kreisstadt. Oberbürgermeister Roland Henz kündigte an, gegen die Pläne vorzugehen, wenn es sein muss, auch gerichtlich

Saarlouis. Das geplante Factory-Outlet auf dem Gelände der Cristallerie in Wadgassen stößt den Geschäftsleuten in Saarlouis bitter auf. Sie befürchten Umsatzverluste bis hin zu Personaleinsparungen und begrüßen daher den Widerstand der Kreisstadt. Oberbürgermeister Roland Henz kündigte an, gegen die Pläne vorzugehen, wenn es sein muss, auch gerichtlich. Die Saarbrücker Zeitung unterhielt sich mit einigen Firmeninhabern aus Saarlouis, die unmittelbar betroffen wären, wenn der Investor Richard R. Sigler auf seiner geplanten Verkaufsfläche Haushaltswaren, Schuhe und bekannte Modemarken anbieten möchte. "Ich kann nur gegen das Outlet sein", sagt Paul Leinen vom gleichnamigen Haushaltswarengeschäft in Saarlouis. Der Investor sorge mit seinen Plänen dafür, dass "Umsätze abgegriffen werden von Anbietern, die bereits da sind". Leinen rechnet mit einer nicht unerheblichen Beeinträchtigung und ist der Meinung: "Die Arbeitsplätze, die in Wadgassen entstehen sollen, werden anderswo verschwinden." Ähnlich sieht es Rainer Wirtz von City-Nova Saarlouis. Umsatzverluste bedeuteten gleichzeitig Personaleinsparungen. "Für unsere Region ist dieses Outlet zu viel", sagt er der SZ. Er sei zwar nicht generell gegen dieses Geschäftsmodell, spricht sich aber gegen den Standort "auf der grünen Wiese" aus. "Mit Sicherheit wird es zu Umsatzverlusten kommen", glaubt auch Bea Dessloch von Bea-Moden in Saarlouis. Das Outlet schade Saarlouis, da ist sie sich sicher. Hier stünden Arbeitsplätze auf dem Spiel, und die Politik sei gefordert, das zu verhindern. Daher begrüßt Dessloch den Vorstoß der Stadt. Carl Jakob, der Geschäftsführer des Pieper-Warenhauses in Saarlouis, ist der Meinung, dass die Pläne sämtlichen Zielen des Landesentwicklungsplanes widersprächen. "Das Outlet hat in Wadgassen nichts zu suchen", sagt er. Der Einzelhandel stünde ohnehin schon unter Druck und die Situation würde sich durch das Outlet sicherlich nicht verbessern. Der Investor aus Saarbrücken plant, in Wadgassen eine 3900 Quadratmeter große Verkaufsfläche zu bauen und an Einzelhandels-Unternehmen für den Fabrikverkauf zu vermieten. Dort soll reduzierte Vorjahresware angeboten werden, daher sieht Sigler keine Konkurrenz für die Geschäftswelt der Nachbarstädte. Neben Saarlouis hat auch die Stadt Völklingen Widerstand angekündigt. "Das Outlet hat in Wadgassen nichts zu suchen".Carl Jakob, Geschäftsführer

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