Arbeitskammer setzt auf Gemeinschaftsschule für alle

Saarbrücken. Die Arbeitskammer fordert, alle Schulen im Land einschließlich Gymnasien und Förderschulen in Gemeinschaftsschulen umzuwandeln. Das sieht das Konzept der Kammer für eine Schulreform vor, die deren Bildungsexperte Volker Guthörl der SZ erläuterte. Die Gemeinschaftsschule ende nach Klasse 10 mit dem Übergang ins Gymnasium oder in die berufliche Ausbildung

Saarbrücken. Die Arbeitskammer fordert, alle Schulen im Land einschließlich Gymnasien und Förderschulen in Gemeinschaftsschulen umzuwandeln. Das sieht das Konzept der Kammer für eine Schulreform vor, die deren Bildungsexperte Volker Guthörl der SZ erläuterte. Die Gemeinschaftsschule ende nach Klasse 10 mit dem Übergang ins Gymnasium oder in die berufliche Ausbildung. In den Klassen 1 bis 4 solle es keine Noten mehr geben. Zu jeder Klasse sollen zwei Lehrer und ein Sonderpädagoge "mit angemessener Teilarbeitszeit" gehören, die "die Lerngemeinschaft in mindestens 50 Prozent der in der Schule gemeinsam verbrachten Zeit unterrichten, fördern und betreuen". Die Gemeinschaftsschule soll nach den Worten von Guthörl "von einem kleinen Leitungsteam organisiert" werden, das "vor allem eine koordinierende Funktion" haben soll. Geführt werde die Schule von der im Wesentlichen aus Lehrern, Schülern und Eltern zusammengesetzten Schulkonferenz. Wer Mitglied der Schulleitung werden will, muss sich bei der Konferenz bewerben. Diese wählt die Schulleitung für eine bestimmte Zeit. Sie muss für diese Personalentscheidung Schulaufsicht und Schulträger zu Rate ziehen, kann die Entscheidung aber auch gegen deren Willen treffen. Schulen, die sich um langes gemeinsames Lernen und die Förderung behinderter Schüler oder von Schülern aus bildungsfernem Elternhaus bemühen, sollen künftig mehr materielle und personelle Unterstützung erhalten. Schulen, die dagegen eine "homogene vorgeblich leistungsstarke Schülerschaft zusammenstellen", können das tun, sollen aber mit weniger Mitteln ausgestattet werden. Dadurch frei werdende Gelder sollen Schulen zugute kommen, deren Schüler einen höheren Förderbedarf haben. nof

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