Arbeitskammer: Commerçon soll Förderschulen auslaufen lassen

Saarbrücken · Die Arbeitskammer erwartet von Bildungsminister Ulrich Commerçon (SPD) in der Debatte um die UN-Behindertenkonvention ein „klares Bekenntnis“ zum Auslaufen der Förderschulen Lernen und einer entsprechenden personellen Mehrausstattung der Regelschulen. Arbeitskammer-Geschäftsführer Horst Backes erklärte, das sei unabdingbar, um „qualitativ hochwertigen Unterricht“ für Schüler mit und ohne Behinderung an Regelschulen sicherzustellen.



Backes hielt zugleich der Vorsitzenden der Landesschulkonferenz, Carmen Simmet, einen Alleingang vor, weil diese Commerçon ein übereiltes Vorgehen bei der Umsetzung der Konvention vorgeworfen hatte. Backes unterstrich, übereilt sei vielmehr Simmets Kritik an Commerçon, zumal diese nicht mit dem Gesamtgremium Landesschulkonferenz abgestimmt sei. Er hob hervor, dass die Arbeitskammer Mitglied der Landesschulkonferenz sei und dass bisher noch keine Sitzung des Gremiums zum Thema Inklusion stattgefunden habe.

Linken-Fraktionsvize Barbara Spaniol erklärte: "Nur 105 Förderschullehrerstellen für 162 Grundschulen werden nicht ausreichen." Sie empfahl, in städtischen Ballungsgebieten eine Förderschullehrkraft pro Jahrgang einzuplanen. Der Sprecher der Landeselterninitiative für Bildung, Bernhard Strube, forderte Commerçon auf, den geplanten Lehrerstellenabbau zu korrigieren, zumal der Schülerrückgang geringer ausfalle als noch im Jahr 2010 prognostiziert. Die Elterninitiative werde den Minister daran messen, "in welchem Verhältnis zu Kindern mit Unterstützungsbedarf die Schulen tatsächlich Förderlehrer für Unterricht und Lernen in kleineren Klassen werden einsetzen können".

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