Wo Deutschlands Spitzenverdiener wohnen Saarländer verdienen 5000 Euro weniger als der Bundesdurchschnitt

Saarbrücken · Die Gehälter im Saarland sind unterdurchschnittlich schlecht – nur Arbeitnehmer im Osten verdienen weniger. Das hat ein Gehaltsvergleich des Internetportals Kununu ergeben. Auch zwischen Männern und Frauen gibt es enorme Unterschiede. Die genauen Zahlen im Überblick.

Arbeitnehmer im Saarland erhalten 5000 Euro weniger als im Bundesdurchschnitt
Foto: dpa/Arno Burgi

Arbeitnehmer im Saarland verdienen im Jahr rund 5000 Euro weniger als der Bundesdurchschnitt. Das ergibt eine Auswertung des Internetportals Kununu. Das Internetunternehmen, das zum sozialen Netzwerk Xing gehört, wertete nach eigenen Angaben über eine halbe Million Gehaltsdatensätze der Nutzer seiner Webseiten aus und errechnete aus diesen Angaben für das Saarland ein durchschnittliches Jahresgehalt von 43 912 Euro. Der bundesweit von Kununu errechnete Mittelwert beträgt 48 538 Euro.

Arbeitnehmer im Saarland verdienen weniger als im Rest Westdeutschlands

Im Vergleich der Bundesländer landet das Saarland in dieser Statistik damit im unteren Drittel der Tabelle. Auf einen geringeren Verdienst kommen Arbeitnehmer in den Bundesländern Thüringen (39 972 Euro), Sachsen (39 925 Euro), Sachsen-Anhalt (39 441 Euro) und Mecklenburg-Vorpommern (38 186 Euro). Die höchsten Durchschnittsgehälter werden nach der Kununu-Übersicht in Hessen (53 295 Euro), Hamburg (51 355), Baden-Württemberg (50 966) und Bayern (50 393 Euro) gezahlt.

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Wer verdient am meisten Geld in Deutschland

Laut dem Gehaltscheck sind Beschäftigte der Versicherungsbranche derzeit die Top-Verdienenden im Land. Mit einem Durchschnittsgehalt von 59 629 Euro liegen sie knapp vor Arbeitnehmern aus dem Bankenwesen (59 053 Euro), der Beratungsbranche (57 621 Euro), dem IT-Sektor (57 475 Euro) sowie der Energiebranche (56 416 Euro). Am wenigsten wird derweil in der Gastronomie (34 863 Euro) sowie bei Unternehmen aus dem Sport und Beauty-Umfeld (37 569 Euro) gezahlt.

Über Top-Gehälter in Deutschland im sechsstelligen Bereich können sich Partner von Anwaltskanzleien (146 818 Euro), Chefärzte (136 861 Euro) und Werksleiter (102 568 Euro) freuen. Ebenfalls hoch im Kurs stehen leitende Ingenieure (96 636 Euro), kaufmännische Leiter (94 263 Euro) oder Vertriebsleiter (86 143 Euro).

Warum Frauen weniger als Männer verdienen

Männer erhalten im Durchschnitt 8 215 Euro mehr als ihre weiblichen Kolleginnen. Das Internetportal bietet für diesen Umstand eine Erklärung an. Einen erheblichen Einfluss auf die Höhe des Gehalts hätten demnach Berufserfahrung und Personalverantwortung. So steigt das Gehalt für Beschäftigte mit zehn Jahren Berufserfahrung gegenüber Berufsanfängern um 40 Prozent an.

„Die Tatsache, dass die höchsten Gehälter an Beschäftigte mit Personalverantwortung gehen, ist auch eine Erklärung dafür, warum Frauen im bundesweiten Schnitt vergleichsweise wenig verdienen. Denn gemäß unserer Analyse sind derzeit nur 28,4 Prozent aller Führungskräfte weiblich. Das bedeutet auch, dass der Löwenanteil der hohen Gehaltszahlungen an mehr als 71 Prozent männlicher Führungskräfte geht“, kommentiert Nina Zimmermann, CEO von Kununu.

Zufriedenheit weicht vom realen Gehalt ab

Die Plattform hat Arbeitnehmer auch nach ihrer Gehaltszufriedenheit gefragt. Diese weicht teilweise vom realen Einkommen ab. Am zufriedensten mit ihrem Gehalt ist die Versicherungsbranche mit einem Wert von 70 Prozent. Naheliegend, da die Branche die Gehaltsstatistik anführt. Dagegen belegen Mitarbeiterinnen aus Medizin- oder Pharma-Unternehmen immerhin Platz 6 hinsichtlich der realen Höhe ihres Gehalts. Trotzdem sind nur 55,3 Prozent von ihnen mit ihrer Bezahlung zufrieden. Das sind 9,1 Prozent weniger als etwa in der Internet-Branche, die beim tatsächlichen Gehalt dafür gerade einmal auf Position 15 rangiert.

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