Anwohner gegen eine Eventhalle

Erbach. Der Hochrech in Erbach kommt nicht zur Ruhe. Nachdem erst vor kurzem Erweiterungspläne des Bäckerhauses Ecker verärgerte Anwohner auf den Plan gerufen hatte (wir berichteten), sind es jetzt Bürger aus dem Wohnumfeld von Feuerwache/Baubetriebshof, die mobil machen

Erbach. Der Hochrech in Erbach kommt nicht zur Ruhe. Nachdem erst vor kurzem Erweiterungspläne des Bäckerhauses Ecker verärgerte Anwohner auf den Plan gerufen hatte (wir berichteten), sind es jetzt Bürger aus dem Wohnumfeld von Feuerwache/Baubetriebshof, die mobil machen. Auslöser sind Pläne der Homburger Stadtverwaltung, die derzeit im Neubau befindliche Fahrzeughalle auf dem Gelände des Baubetriebshofs an einigen Tagen im Jahr als Veranstaltungsort zu nutzen (wir berichteten). Bockbierfest, vielleicht eine Gewerbemesse, Oldie-Night: Solche Veranstaltungen könnten ab dem kommenden Jahr am Hochrech stattfinden, so die Überlegungen im Homburger Rathaus. Dabei würde die Stadt auf eine sogenannte Sondernutzungsgenehmigung zurückgreifen, einen echten Ausbau zur Veranstaltungshalle erfährt der Bau aus Kostengründen nicht.Die Aussicht, in Zukunft mit Großveranstaltungen und den damit verbundenen Belästigungen und Einschränkungen leben zu müssen, schmeckt den Anwohnern des betroffenen Bereichs am Hochrech gar nicht. Die Befürchtung: An besagten Veranstaltungstagen mit unzähligen parkenden Autos von Besuchern konfrontiert zu werden, auf Randale zu stoßen oder auch mit Vandalismus umgehen zu müssen.

Schon jetzt, so Anwohner gegenüber unserer Zeitung, sei gerade die Lärmbelastung am Hochrech in der Nähe des Areals Feuerwache/Baubetriebshof enorm. 300 Alarmierungen der Feuerwehr, der Lärm des nahen Hauptbahnhofes, das Beladen der Fahrzeuge des Baubetriebshofes, gerade wenn es im Winterdienst früh losgeht: Das Fass scheint für die Betroffenen voll gewesen zu sein, die Ankündigung einer Teilzeit-Eventhalle am Hochrech brachte es nun zum Überlaufen. In einer E-Mail an Oberbürgermeister Karlheinz Schöner, diese liegt unserer Redaktion vor, werden die Anwohner deutlich: "Es ist eine Horrorvorstellung, dass ein ursprünglich mal ruhiges Wohngebiet plötzlich umdefiniert wird in ein städtisches Großveranstaltungszentrum. Welcher Teufel hat Sie geritten, diese Entscheidung zu treffen?" In der E-Mail heißt es weiter: "Diese Großveranstaltungen gehören absolut nicht in ein Wohngebiet, sondern wie bisher geübt, in den Bereich der gewerblich genutzten Flächen. Was hindert Sie daran, diese Veranstaltungen im Bereich des großen Forum-Geländes zu belassen?"

In einer ebenfalls elektronischen Antwort, auch diese liegt der Redaktion vor, nimmt Karlheinz Schöner so Stellung: "Machen Sie sich keine Sorgen, es ist nicht vorgesehen, dass in der Baubetriebshof-Halle ständig gefeiert wird. Die Halle wird nicht als Eventhalle ausgebaut, sondern nur ab und an genutzt. Die Lärmwerte werden natürlich nach den geltenden Vorschriften eingehalten, insbesondere soll der Bahn- und Busverkehr genutzt werden." Stadtpressesprecher Jürgen Kruthoff wies auf Nachfrage unser Zeitung erneut darauf hin, dass derzeit noch gar nicht feststehe, ob und in welchem Umfang die Halle als Veranstaltungsort überhaupt genutzt werden könne. Dies hänge von Tests im kommenden Jahr und nicht zuletzt auch von den Auflagen der Genehmigungsbehörde ab.

Auf einen Blick

Mit den Plänen, die derzeit im Neubau befindliche Fahrzeughalle auf dem Gelände des Baubetriebshofes an maximal vier bis fünf Tagen im Jahr als Veranstaltungsort zu nutzen, will Homburg Raum schaffen für Events wie das Bockbierfest oder auch eine Gewerbemesse. Die grundsätzliche Funktion als Fahrzeughalle steht aber im Vordergrund der Nutzung der Halle, die bis Ende 2011 für rund zwei Millionen Euro energiesparend saniert und in Teilen neu errichtet wird. thw

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