Anwohner empört über Baumfällungen

Sengscheid. Die Baumfäll-Aktion war lange angekündigt, und dennoch ist der Sengscheider Bürger Hermann von der Heydt mehr als aufgebracht. Von "tabula rasa", von einem Kahlschlag entgegen der Saar-Forst-Ankündigung, am Waldrand hinter dem Steinkopfweg nur kranke Bäume zu entfernen, spricht der Mann

 Hinter dem Steinkopfweg in Sengscheid werden derzeit vom Saar-Forst Landesbetrieb kranke Bäume gefällt. Foto: Kerstin Keller

Hinter dem Steinkopfweg in Sengscheid werden derzeit vom Saar-Forst Landesbetrieb kranke Bäume gefällt. Foto: Kerstin Keller

Sengscheid. Die Baumfäll-Aktion war lange angekündigt, und dennoch ist der Sengscheider Bürger Hermann von der Heydt mehr als aufgebracht. Von "tabula rasa", von einem Kahlschlag entgegen der Saar-Forst-Ankündigung, am Waldrand hinter dem Steinkopfweg nur kranke Bäume zu entfernen, spricht der Mann. Er sagt: "Wie ich schon vor zweieinhalb Jahren moniert habe, werden mindestens 65 Bäume auf 130 Metern Länge gefällt." Einige Anwohner seien wütend und es herrsche helle Aufregung. Wo noch vor wenigen Tagen schön gewachsene Buchen, Hainbuchen und Eichen gestanden hätte, herrsche jetzt gähnende Leere. Von der Heydt weiter: "Ich kann ja verstehen, dass Bäume, die nicht gesund sind und in die Grundstücke reinhängen, gefällt werden müssen wegen der Verkehrssicherungspflicht, aber man braucht doch nicht gleich alles abzuholzen." Er betont, vor zwei Jahren, als das erste Mal davon die Rede war, hinter den Gärten Bäume zu fällen, hätten ihm zwei Forstexperten bestätigt, nur einige wenige Bäume seien krank. Die St. Ingberter Förster Bodo Marschall und Martin Eberle haben sich mehrfach zu der Maßnahme geäußert. Sie widersprechen der Darstellung von der Heydts. Bereits vor zweieinhalb Jahren hatten sie auf den bedenklichen Zustand einiger Laubbäume im Bestand hingewiesen (wir berichteten). Nur zeitliche und arbeitstechnische Engpässe hätten verhindert, dass die Fällungen nicht schon längst vollzogen wurden. Entlang der Grundstücke bleiben nach ihren Worten die gesunden Bäume stehen. So entstehe dort ein biologisch wertvoller "Lichtwald", wie Förster Marschall erklärt hat. In der ausgedünnten Zone könnten sich neben jungen Stämmen Insekten und Pflanzen ansiedeln, denen es zuvor dort zu dunkel war. Solche "Lichtwald"-Inseln hat Saar-Forst in der jüngeren Vergangenheit auch im Bestand an verschiedenen Stellen angelegt (die SZ berichtete). Die St. Ingberter Förster haben sich zudem vehement gegen den Vorwurf gewehrt, das Abholzen diene dem Füllen der Saar-Forst-Kassen. Da die Bäume zum Schutz des gesunden Bestandes entgegen ihrer Fallrichtung zu Boden gebracht werden müssten, handele es sich um eine aufwendige Maßnahme - ein Minusgeschäft für den Forst. mbe

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