Antrieb für Schnecke auf der Datenautobahn

Holz · Da Daten nur über lange Kupferleitungen in Holz ankommen, ist das Internet im Ort sehr langsam. Bei einem Info-Abend erklärte das Unternehmen Inexio, dass es Glasfaserkabel verlegen würde – wenn mindestens 200 Vorverträge zustande kommen.

Ab September 2014 will die Saarlouiser Firma Inexio ein superschnelles Internet mit Bandbreiten bis zu 100 Megabits pro Sekunde in Holz anbieten. Voraussetzung ist allerdings, dass mindestens 200 Holzer Bürger und Gewerbetreibende bis Ende Juli 2013 einen Vorvertrag mit Inexio abschließen. Das schilderte Matthias König, bei Inexio für die Privatkunden zuständig, bei einem Info-Abend am Montag in der Holzer Glück-Auf-Halle.

Rund 100 Interessierte waren gekommen - etwas weniger, als Bürgermeister Thomas Redelberger erwartet hatte, der seit seinem Amtsantritt dafür eintritt, "den Breitbandausbau in der Gemeinde voranzutreiben".

In Holz gibt es derzeit ein extrem langsames Internet. "Bis man nach dem Einschalten des PC ins Internet kommt, kann man vorher noch Kuchen kaufen gehen und Kaffee trinken", übertrieb Redelberger ein wenig. Doch Bürger berichteten, dass sie sich mit der Schneckengeschwindigkeit von 368 bis maximal 2000 Kilobytes pro Sekunde im Internet bewegen müssten. Spielen, Downloads oder Livestreams anschauen ist unmöglich, selbst das Versenden von Bildern dauere "ewig". Der Grund: Die Telekom hat zwar in Kutzhof einen Hauptverteiler installiert, an dem bis zu 16 000 Megabites pro Sekunde eintreffen, doch diese Geschwindigkeit kommt nicht beim Kunden an. Das liege an den Kupferkabeln, die vom Hauptverteiler zu den Haushalten führen. Diese Kupferkabel sind für das klassische Telefonieren ausgelegt - aber nicht für schnelles Internet, wobei gilt: Je weiter der Kunde vom Hauptverteiler entfernt ist, um so langsamer wird das Internet.

"Holz ist von Kutzhof etwa fünf Kilometer entfernt, deshalb haben die Leute in Holz so ein langsames Internet", erklärte König. Inexio will das Problem lösen, indem entlang der Autobahn A1 ein Glasfaserkabel verlegt wird und in Holz vier so genannte Technikstandorte gebaut werden - zwei in der Heusweiler Straße, einer in der Saarstraße und einer im Neubaugebiet Ochsenweide. Von diesen Technikstandorten führen zwar weiterhin Kupferkabel zu den Haushalten, doch weil die Distanz vom Technikstandort zum Kunden unter 500 Metern liegt, schaffe dann auch ein Kupferkabel die Weitergabe des schnelleren Internets.

Doch ohne 200 Vorverträge wird das Unternehmen nicht aktiv. "Kommt ein Breitbandausbau in Holz nicht zustande, werden die Vorverträge nicht wirksam und für den Kunden bleibt alles beim Alten", sagte König. Wichtig sei es, seinen bestehenden Vertrag nicht zu kündigen, sondern "Portierungsanträge" an Inexio weiterzuleiten. "Dann übernehmen wir alles Weitere, und der Kunde kann seine alte Telefonnummer behalten", sagte König und: "Kommen die 200 Vorverträge zusammen, dann bauen wir bis September 2014 in Holz eine Internetverbindung bis DSL 100 000 aus."

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Auf einen Blick Beratung: Am 17. Juni, 16 -19 Uhr, am 10. Juli, 15-18 Uhr und am 23. Juli, 16-19 Uhr, gibt es im Dorfgemeinschaftshaus Beratungsveranstaltungen zum geplanten Breitbandausbau. Dabei handelt es sich um Einzelgespräche zwischen Inexio und potenziellen Kunden. Hierzu soll man seine jetzigen Vertragsunterlagen mitbringen und sich bei seinem Anbieter über Kündigungsfristen informieren. dgWeitere Infos im Internet unter www.myquix.de oder unter der kostenlosen Rufnummer (0800) 7849375 sowie bei Anika Reimann von der Gemeindeverwaltung Heusweiler, Telefon (06806) 911105, E-Mail anika.reimann@heusweiler.de.

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