"Ansage an die Schickimicki-Gesellschaft"

St. Wendel. Zehn Jahre musste die Punk- und Hardcore-Gemeinde darben, bis in St. Wendel wieder ein Konzert ihrer bevorzugten Musikrichtung stattfindet. Doch das Warten hat ein Ende: Am Samstag, 12. Mai, wird der Saalbau Bühne für neun Bands der härteren Gangart sein. Dann nämlich findet das erste Saarlopalooza-Festival statt

 Die Band Spermbirds wird auch die Bühne rocken. Foto: Sami Khatib

Die Band Spermbirds wird auch die Bühne rocken. Foto: Sami Khatib

St. Wendel. Zehn Jahre musste die Punk- und Hardcore-Gemeinde darben, bis in St. Wendel wieder ein Konzert ihrer bevorzugten Musikrichtung stattfindet. Doch das Warten hat ein Ende: Am Samstag, 12. Mai, wird der Saalbau Bühne für neun Bands der härteren Gangart sein. Dann nämlich findet das erste Saarlopalooza-Festival statt. Veranstalter Tim Masson (30) erklärt, wie es dazu kam: "Ich wohne erst seit Oktober 2010 in St. Wendel. Vorher lebte ich im nordrheinwestfälischen Halver. Dort habe ich bereits das Midsummer-Open-Air organisiert." So etwas wollte er nun auch in seiner neuen Heimat auf die Beine stellen. Bereits vor einem Jahr begann die Planung. Im Mai 2011 stand fest, dass der Saalbau Veranstaltungsort sein wird. Masson: "Es ist eine günstige Location und die Stadt hat auch keine Probleme gemacht." Doch ganz alleine konnte Masson, der auch eine Plattenfirma besitzt, die Organisation nicht stemmen. Daher gewann er Tante Guerilla, ein Geschäft in St. Wendel und Trier sowie ein Versandkatalog, als Hauptsponsor. Besitzer Jürgen Mißbach ist nicht nur an der Durchführung beteiligt, er wird auch auf der Bühne als Sänger der Band Prinzessin Halts Maul auftreten. Angesprochen auf die ungewöhnliche Namenswahl antwortet der 35-Jährige: "Es ist eine Ansage an die Schickimicki-Gesellschaft." Die Musik seiner Gruppe beschreibt er als harte Gitarrenmusik mit deutschen Texten, die persönlich und gesellschaftskritisch seien.Die Bühne teilen wird sich Prinzessin Halts Maul mit einer Legende der Hardcoreszene: den Spermbirds aus Kaiserslautern. Seit 30 Jahren - mit Unterbrechungen - spielen die im In- und Ausland hoch angesehen Pfälzer zusammen. Auch Pascow, eine weitere Band des Festivals, sind in Punkkreisen keine Unbekannten mehr. Mehrere Alben und Touren hat die ursprünglich aus Gimbweiler (Rheinland-Pfalz) stammende Band bereits auf dem Buckel. Übrigens: Das letzte Mal spielten Pascow in St. Wendel vor rund zehn Jahren. Komplettiert wird die Veranstaltung durch Captain Planet (Post-Punk, Hamburg), Love A. (Post-Punk,Trier), Conmoto (Hardcore, Koblenz), City Light Thief (Post-Hardcore, Köln), den Saarländern B. Abuse und den Lokalmatadoren The Burnouts.

Masson rechnet mit 400 bis 500 Besuchern. Der Vorverkauf lief anfangs schleppend, habe aber in der letzten Zeit angezogen. Dies bestätigt auch Mißbach. Und wenn das Festival gut angenommen wird, wolle Masson auch im kommenden Jahr ein zweites Saarlopalooza in der Stadt veranstalten.

Einlass: 15.30 Uhr, Beginn: 16 Uhr. Tickets:18 Euro zuzüglich Vorverkaufsgebühren (23 Euro Abendkasse) bei allen Ticket-Regional-Verkaufstellen, in den Tante Guerilla Läden in St. Wendel und Trier, in Saarbrücken bei Rex Rotari, in Lebach bei Shiva Music.

Wer jetzt Lust hat, das Festival kostenlos zu besuchen, der sollte heute, 15 Uhr, in der SZ-Redaktion, Tel. (0 68 51) 9 39 69 55, anrufen. Der zweite und der vierte Anrufer gewinnt je zwei Eintrittskarten.

 Pascow möchte mit ihrer Musik überzeugen.Foto: Kay Ötzdemir

Pascow möchte mit ihrer Musik überzeugen.Foto: Kay Ötzdemir

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