Anlieger fühlen sich schon jetzt gestört

Namborn. Das Multifunktionsfeld auf dem Schulhof in Namborn der Erweiterten Realschule Namborn-Oberthal (ERS) soll wie geplant gebaut werden. Das ist das Ergebnis einer Bürgerversammlung, zu der Namborns Bürgermeister Theo Staub am Dienstagabend in das Schulgebäude eingeladen hatte

 Hier, wo Lucas Johann (links) und Kevin Felsing spielen, wird das Multifunktionsfeld gebaut. Foto: atb

Hier, wo Lucas Johann (links) und Kevin Felsing spielen, wird das Multifunktionsfeld gebaut. Foto: atb

Namborn. Das Multifunktionsfeld auf dem Schulhof in Namborn der Erweiterten Realschule Namborn-Oberthal (ERS) soll wie geplant gebaut werden. Das ist das Ergebnis einer Bürgerversammlung, zu der Namborns Bürgermeister Theo Staub am Dienstagabend in das Schulgebäude eingeladen hatte. Die gut drei Dutzend Anwesenden plädierten mit überwältigender Mehrheit dafür, die Chance für den Schulstandort Namborn und für eine gesunde Bewegung der Kinder und Jugendlichen zu nutzen und das Projekt umzusetzen. Anders sieht das Herbert Biernatzki, der Vertreter von Anliegern, wie er sagte. In einem offenen Brief an den St. Wendeler Landrat Udo Recktenwald, den Gemeinderat Namborn und den Ortsrat von Namborn/Heisterberg protestieren diese Anlieger gegen den Bau des Kleinspielfeldes. Schon jetzt sei die Lärmbelästigung zeitweise unerträglich, betonte Biernatzki. "Lärm durch den üblichen Schulbetrieb sind wir gewohnt, aber schon die bereits ungefragte Platzierung eines zweiten Basketballkorbes im Schulhof war eine Provokation. Der Widerhall des prellend gespielten Balls überschreite jede Toleranzgrenze bis in den späten Abend. Zudem, so Biernatzki weiter, würden immer wieder Jugendliche den Schulhof als ihren Treffpunkt nutzen - laute Musik dröhne aus den geöffneten Autos. Biernatzki: "Jetzt soll mit dem Kleinspielfeld in Sachen Lärm noch eins drauf gesetzt werden, und dieser massiv ausgedehnt werden." Biernatzki verwies auf das in der Nähe der ERS befindliche Sportzentrum mit schulischer Weitsprunggrube, einem Kleinfeld und anderen Sportfeldern. Außerdem biete sich das asphaltierte Oval im Namborner Kirmesplatz geradezu an, kostengünstig als Basketballfeld genutzt zu werden.Konsens wird gesuchtUwe Luther, Leiter des Gebäudemanagement beim Kreis St. Wendel, stellte das geplante Multifunktionsfeld mit einer Größe von 15 mal 30 Meter vor: Es wird von einem fünf Meter hohen Ballfangzaun umgrenzt. Auf dem Tartanbelag sind Ballsportarten wie Fußball, Handball, Basketball und Volleyball möglich. Das Landesamt für Umwelt und Arbeitsschutz habe bereits mündlich seine Zustimmung zu diesem Vorhaben signalisiert. "Wir sprechen mit den Anliegern und suchen den Konsens", unterstrich Luther und verwies auf das Beispiel am Wendalinum-Gymnasium in St. Wendel. Harry Hauch, Dezernent für Schule beim Landratsamt St. Wendel, sagte, man habe es sich nicht leicht gemacht und mehrere Standorte für das Multifunktionsfeld in Namborn angesehen. Das Angebot auf dem Schulhof habe viele Vorteile. Es ermögliche die gesamten Ballspielarten während des Sportunterrichts, biete sinnvolle Beschäftigung der Kinder während der Pausen, macht gesunde Bewegung in der Nachmittagsbetreuung möglich und bedeute für die Kinder und Jugendlichen am Nachmittag und frühen Abend ein abwechslungsreiches Angebot. So sieht es auch Namborns Ortsvorsteher Hugo Frei. "Eine Chance, die man nutzen sollte und eine Lösung finden, die beiden Teilen gerecht wird". Schützenhilfe bekam Herbert Biernatzki von Truitbert Ames. "Ich habe nichts gegen spielende Kinder, aber gegen die schlimme Lärmbelästigung durch die heranwachsende Jugend und befürchte, dass diese nicht um 20 Uhr endet". seMeinung

Entscheidung für die Jugend

Von SZ-RedakteurinMelanie Mai Lärmbelästigung ist rein subjektiv. Für die Einen ist Eisenbahnlärm der reinste Horror, andere hören die Züge schon gar nicht mehr. Die Einen empfinden das Läuten der Kirchenglocken als störend, für andere ist damit erst der Sonntagmorgen komplett. Und so ist es auch mit spielenden Kindern. Entweder sie sind Musik in den Ohren oder eben einfach nur Krach. Objektiv betrachtet, brauchen unsere Kinder Bewegung an der frischen Luft. Deshalb ist die Entscheidung für das Multifunktionsfeld die einzig richtige. Oft genug werden die guten alten Zeiten heraufbeschworen, als die Kinder auf den Straßen Fußball spielen. Wenn schon nicht auf den Straßen, dann doch bitte auf solchen Plätzen. Auf einen BlickDer Kreistag hat am 23. Juni der Planung für das Kleinspielfeld in Namborn zugestimmt. Die Arbeiten sollen in den Herbstferien beginnen. Es ist eine Arbeitszeit von sechs bis acht Wochen vorgesehen. Die Kosten von rund 100000 Euro trägt das saarländische Innenministerium, Bauherr ist der Landkreis St. Wendel. Das Kleinspielfeld auf dem Schulhof in Namborn soll werktags bis 16 Uhr den Schulkindern und anschließend bis 20 Uhr sowie an Sonn- und Feiertagen von neun Uhr bis 13 Uhr und von 15 Uhr bis 20 Uhr der Namborner Dorfjugend zur Verfügung stehen. se

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