Anlagen nehmen der Natur das Sonnenlicht

Zum Artikel "Energiewende in Überherrn" (19. Mai)

Der umweltbewusste Leser wird die Errichtung einer Solaranlage am Eisenbahndamm in Überherrn mit Freude gelesen haben. Aber hoffentlich greift diese Art der Stromgewinnung nicht um sich. Solche Anlagen nehmen der Natur Sonnenlicht weg, welches dann Hecken und Bäumen nicht mehr zur Verfügung steht. Dabei sind Bäume nicht nur Solarkollektoren, die aus CO2 Holz als Primärenergiespeicher machen, sondern sie sind Lebensraum vieler Tierarten. Gerade an sonnenzugeneigten Böschungen findet sich eine Vielfalt von Lebensgemeinschaften ein. Dazu gibt es noch Sauerstoff gratis dazu. In unserem Land gibt es genug ausgedehnte flache Einkaufszentren mit Fußballfeld-großen Parkplätzen daneben, es gibt Quadratkilometer Straßen, die unbeschattet sind und genügend andere Betonflächen um darüber Solarkollektoren zu errichten. Viele Benutzer würden für eine Beschattung im heißen Sommer dankbar sein. Warum soll die Gemeinschaft der Stromkunden die Vernichtung von Natur finanzieren? Gerade am Linslerhof wurden große Dachflächen mit Kollektoren ausgestattet und damit gezeigt, dass auch ohne Landschaftszerstörung Strom gewonnen werden kann, wobei auch die ästhetische Wirkung des Gebäudes nicht leidet. Auf kahlen wüstenähnlichen Flächen in Spanien oder Griechenland sind solche Projekte sinnvoll. Aber dafür zahlt der deutsche Stromverbraucher nichts.

Jürgen Staab, Fremersdorf