Staatsanwaltschaft Anklage 16 Jahre nach Raubüberfall auf Saarbrücker Juwelier

Saarbrücken · Eine DNA-Spur, die 2001 nach dem bewaffneten Überfall auf den Saarbrücker Juwelier Eckstein im Auto der Täter gefunden wurde, soll jetzt einen mehrfach vorbestraften Briten überführen.

 Die Statue Justizia. (Symbolbild)

Die Statue Justizia. (Symbolbild)

Foto: picture alliance / dpa/Peter Steffen

In der Münchner Justizvollzugsanstalt Stadelheim erhält ein 50 Jahre alter Brite Post von der Staatsanwaltschaft Saarbrücken. Dort sitzt der Mann derzeit, weil er den bayerischen Fahndern als mutmaßlicher Serieneinbrecher aufgefallen ist. Eine von ihm stammende Blutspur, die in Baden Württemberg nach einem Einbruch in eine Baumschule entdeckt wurde, führte jetzt nach einem DNA-Abgleich zu einem bewaffneten Raubüberfall, der vor mehr als 16 Jahren in Saarbrücken für Aufsehen gesorgt hatte. Am Lenkrad des für die Tat genutzten Opel Vectra, der in Prüm (Eifel) gestohlenen wurde, war eine DNA-Spur des 50-Jährigen gesichert worden. Wegen dieser Tat wird der Brite jetzt von der Saarbrücker Staatsanwaltschaft, so deren Sprecher Christoph Rebmann, vor einer Strafkammer am Landgericht angeklagt.

Am 12. April 2001 soll er gegen 18.15 Uhr mit dem deshalb bereits 2002 zu sechs Jahren Haft verurteilten Roy M. sowie einem bis heute Unbekannten - maskiert und mit einer Pistole bewaffnet - das Juweliergeschäft Eckstein an der Berliner Promenade in Saarbrücken betreten haben. Im Verkaufsraum wurde nach Angaben der Staatsanwaltschaft eine Angestellte mit der Waffe bedroht und gezwungen, sich auf den Boden zu legen. Mit Brecheisen wurden Auslagen aufgehebelt und Vitrinen zertrümmert. Die Beute: Luxusuhren der Marken Bulgari und Rolex im Wert von damals 204500 Euro.

Europaweit ist der Brite bei der Polizei bekannt. Er saß, so SZ-Informationen, unter anderem bereits in England, Österreich und den Niederlanden wegen unterschiedlicher Delikte, etwa Drogenbesitz oder Einbruchsdiebstahl in Haft. Den Saarbrücker Überfall aus dem Jahr 2001 bestreitet er. Wie es heißt, reagierte er auf diesen Vorwurf bei seiner Vernehmung hinter Münchener Gittern „ungehalten“.

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