Neues Buch Spurensuche: Wo einst die Kelten bauten

St. Wendel/wallerfangen · Vom Druidenstein zum Hunnenring: Das Buch von Uwe Anhäuser beschreibt 80 keltische Befestigungen.

 So sieht die Titelseite des Buches von Uwe Anhäuser über die keltischen Befestigungen aus. Erschienen im Leinpfad-Verlag.

So sieht die Titelseite des Buches von Uwe Anhäuser über die keltischen Befestigungen aus. Erschienen im Leinpfad-Verlag.

Foto: Leinpfad Verlag

Die Kelten begeistern ihn seit Jahrzehnten. Immer wieder begibt er sich auf die Suche nach Spuren aus ihrer Zeit vor mehr als 2000 Jahren. Die Rede ist von dem Buchautor Uwe Anhäuser aus dem Hunsrück.

Anhäuser hat 80 keltische Bergbefestigungen zwischen Rhein, Mosel, Saar und Vogesen besucht, fotografiert und beschrieben. Davon liegen ein Dutzend im Saarland. Und wie es sich für einen Autor gehört, hat er darüber ein 300 Seiten starkes Buch geschrieben. Der Titel: „Vom Druidenstein zum Hunnenring.“ Erschienen ist das mit mehr als 200 Fotos schön bebilderte Buch im Leinpfad-Verlag. Es kostet 20 Euro.

In einer Einführung befasst sich Anhäuser mit einigen historischen Daten und Fakten. So geht er auf Fliehburgen, Wehrsiedlungen und Herrschaftssitze ein, beschreibt die Hunsrück-Eifel-Kultur und erzählt einiges über die Keltenstämme der Treverer und Mediomatiker.

Die 80 Keltenwälle, die er anschließend beschreibt, können alle bei Spaziergängen erwandert werden. Anhäuser informiert jedes Mal über den Startpunkt, den Weg und dessen Länge. Aufgehängt an den Ortsnamen berichtet der Autor in alphabetischer Reihenfolge über die 80 vor- und frühgeschichtlichen Wallanlagen. Beginnend mit „Allenbach – Eine keltische Anderswelt“ auf dem Ringkopf bis „Zell – Alteburg, Beinter Kopf und Barl“.

Dabei geht er auch auf Spurensuche im Saarland, so in Namborn, Wellesweiler, Nohfelden, Oberkirchen, Oberthal, St. Ingbert, St. Wendel, Limbach, Tholey und Wallerfangen. Natürlich darf der sogenannte Hunnenring in Otzenhausen nicht fehlen. Auch beschreibt er den langen Wall im Grafenwald bei Hermeskeil, wo einst zu Zeiten des Gallischen Krieges römische Legionen lagerten.

„Uwe Anhäuser hat sich die Mühe gemacht, sämtlichen archäologischen, heimatgeschichtlichen und oft nur ungefähren ortskundlichen Beschreibungen keltischer Ring- und Abschnittswälle nachzugehen“, heißt es in der Buchbeschreibung des Verlages. Und weiter: „Viele waren einfach aufzufinden, manchen musste beharrlich nachgespürt werden und einige wurden sogar unverhofft wiederentdeckt.“

So sei das Buch ein Standardwerk: „Eine so vollständige Übersicht der keltischen Fortifikationen wurde noch nie erreicht“, so der Verlag. Dargestellt würden die 80 hier präsentierten Bergbefestigungen in ihrem Zusammenhang mit den wesentlichen und teils epochal stilprägenden Funden aus der Region am Mittelrhein, Mosel, Saar und Nahe.

Darüber hinaus sei das Buch aber auch ein Wanderführer mit genauen Angaben zum Ausgangspunkt und zur Wegstrecke: „Denn alle Bergbefestigungen lagen natürlich hoch oben und bieten auch heute noch, wenn nicht gerade Bäume im Weg stehen, eine atemberaubende Aussicht. „Vom Druidenstein zum Hunnenring“ ist das erste Buch von Uwe Anhäuser, das im Leinpfad-Verlag Ingelheim erschienen ist. Inzwischen arbeitet er laut Verlag bereits an seinem nächsten Werk. Das trägt den Titel „Vom Teufelskreis zum Ketzerstein“ und wird ein Führer zu 120 vorchristlichen Kultstätten und keltisch-römischen Tempelrelikten von der Nordeifel bis zur Südpfalz sowie von der Wetterau bis in den Saargau.

Uwe Anhäuser, Jahrgang 1943, lebt im Hunsrück und ist seit 1980 freiberuflicher Schriftsteller, Redakteur und Reisejournalist. Seit 1971 lassen ihn die Kelten nun nicht mehr los.

 Blick von oben auf den keltischen Ringwall bei Otzenhausen. Dem sogenannten Hunnenring hat Uwe Anhäuser ein eigenes Kapitel in seinem Buch gewidmet.

Blick von oben auf den keltischen Ringwall bei Otzenhausen. Dem sogenannten Hunnenring hat Uwe Anhäuser ein eigenes Kapitel in seinem Buch gewidmet.

Foto: Bonenberger & Klos/B&K

Damals habe er eine erste kleine Grabung durchgeführt und nachgewiesen, dass eine vermeintlich verwitterte Felsrippe zu einer frühzeitlichen Bergbefestigung gehörte.

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