Angriff auf die Saarlandliga

Saarbrücken. Die Erfolgsgeschichte der Handball-Damen der Turnerbunds St. Johann (TBS) ist beeindruckend. In den vergangenen zwei Spielzeiten wurden sie jeweils ungeschlagen mit 38:0 Punkten Meister. So gelang zunächst der Aufstieg aus der A-Klasse in die Bezirksklasse, gefolgt vom direkten Durchmarsch in die Saarlandliga. Insgesamt stellt der Verein drei aktive Damenmannschaften

 Immer weiter nach vorne: Die Handballerinnen des TBS haben den Durchmarsch in die Saarlandliga geschafft. Foto: Ruppenthal

Immer weiter nach vorne: Die Handballerinnen des TBS haben den Durchmarsch in die Saarlandliga geschafft. Foto: Ruppenthal

Saarbrücken. Die Erfolgsgeschichte der Handball-Damen der Turnerbunds St. Johann (TBS) ist beeindruckend. In den vergangenen zwei Spielzeiten wurden sie jeweils ungeschlagen mit 38:0 Punkten Meister. So gelang zunächst der Aufstieg aus der A-Klasse in die Bezirksklasse, gefolgt vom direkten Durchmarsch in die Saarlandliga. Insgesamt stellt der Verein drei aktive Damenmannschaften. Auch die zweite Mannschaft ist bereits in der Bezirksklasse angekommen. Nun will sie in der Saarlandliga-Saison 2011/2012 weiterhin für Furore sorgen.Co-Trainer und Identifikationsfigur des Vereins ist Dieter Wacker (Foto: Wieck). Er muss aufpassen, dass die TBS-Damen auf dem Boden der Tatsachen bleiben. "Die Mädchen haben seit zwei Jahren kein Spiel verloren, die wollen natürlich immer weiter nach oben. Aber sie sind jetzt auch an einem Punkt angekommen, wo sie sich erst einmal konsolidieren müssen. Unsere älteste Spielerin, Muriel Kollmannsperger, ist gerade einmal 21 Jahre jung. Die meisten Spielerinnen sind noch in der A-Jugend-Regionalliga aktiv. Die müssen sich in dieser Liga erst stabilisieren, bevor es weiter nach oben geht." Der Aufsteiger in die Saarlandliga hat dabei keineswegs den Klassenverbleib als Ziel, sondern möchte von Anfang an oben mitmischen. "Also auf meinem Zettel steht Platz zwei bis vier. Die HSG Dudweiler, nach dem Zusammenschluss mit Fischbach, und Oberthal, als Absteiger aus der RPS-Oberliga, sind meine Favoriten auf den Aufstieg. Wir wollen dann im nächsten Jahr ganz vorne angreifen", erklärt Wacker.

Dabei verfolgt der Verein eine klare Linie. Es wird ausschließlich auf die Jugend gesetzt. "Die B-Jugend ist unsere eigentliche Kaderschmiede. Hier wird, unter anderem, an der Athletik der Spielerinnen gearbeitet. Die Trainer, Kai Nonnweiler und Christian Mühler, leisten dort hervorragende Arbeit, genau wie Andreas Birk bei den aktiven Damen. Deshalb haben wir auch nicht nach Neuzugängen von außerhalb gesucht", lobt Wacker seine Trainerkollegen. Dabei sieht er in der Doppelbelastung vieler Spielerinnen, in der A-Jugend und als Aktive, keinen Nachteil. "Im Gegenteil, eigentlich ist das immer noch zu wenig. In dem Alter bräuchte man eher zehn Einheiten die Woche, anstatt nur fünf." Die 1. Damenmannschaft des TBS Saarbrücken setzt sich ausnahmslos aus Spielerinnen von Jahrgang 1990 bis 1995 zusammen. Zur neuen Saison stoßen nun, mit Lena Zimmermann und Kaya Ruppert, sogar zwei Spielerinnen aus der B-Jugend in den Aktivenbereich vor.

Doch wie viel Potenzial steckt wirklich in dieser Truppe, mit einem Altersdurchschnitt von etwa 18 Jahren? "Wenn man bedenkt, dass das beste Handballalter bei 24 oder 25 Jahren liegt, dann müssen die Spielerinnen irgendwann mindestens in der RPS-Oberliga, aber eher noch Regionalliga spielen. Aber sie müssen diese Liga erst als Plattform nutzen, um sich für die Zukunft stark zu machen."

Den Unterschied von der Bezirksklasse zur Saarlandliga sieht Dieter Wacker in der Ausgeglichenheit der Liga. "In den letzten beiden Jahren gab es vielleicht drei gute Mannschaften, jetzt sind bestimmt acht Mannschaften auf einem Niveau. Jede Mannschaft gibt gegen uns natürlich Vollgas. Deshalb wird auch der psychologische Moment eine Rolle spielen. Wie werden die Mädchen mit dem Druck umgehen können, wenn sie jede Woche gefordert sind? Ich vergleiche das gerne mit der deutschen Mannschaft bei der Frauenfußball-WM. Die haben nicht mehr alles abrufen können, weil sie so viel Gegenwehr wie von Japan nicht gewohnt waren."

Natürlich besteht bei einer solchen Erfolgsgeschichte immer die Gefahr, dass Spielerinnen von höherklassigen Vereinen abgeworben werden. Doch wenn die Talentschmiede weiterhin so gut funktioniert, dann wird die Damenabteilung des TBS Saarbrücken auch nicht zum Auslaufmodell werden. "Das Motto bei uns lautet nach wie vor: von der Breite in die Spitze. Unsere Positionen sind alle doppelt besetzt und gleichstark. Wir haben keine erste Sechs, sondern höchstens eine erste Zehn", weiß Wacker.

Auf die Saison bereitet man sich in den kommenden Wochen mit Testspielen gegen starke Gegner aus der RPS-Oberliga wie DJK Marpingen, SV 64 Zweibrücken oder Oberliga-Aufsteiger HSV Püttlingen vor. Das erste Saisonspiel findet am Wochenende des 27./28. August gegen den HC Schmelz statt, bevor es schon am zweiten Spieltag gegen den Aufstiegsfavoriten der HSG Dudweiler geht. "Die Spielerinnen müssen diese Liga als Plattform nutzen, um sich für die Zukunft stark zu machen."

Co-Trainer Dieter Wacker

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