Angelas Altweiberfastnacht

Unsere Kanzlerin, die die putzig-harmlosen Kosenamen "Angie" und "Mutti" trägt, ist eine wilde und leidenschaftliche Närrin. Man sieht es ihr wahrlich nicht an. Auch am Dienstag, als Angela Merkel unser Prinzenpaar Margret II. und Jörg II. empfing, war sie augenscheinlich unscheinbar: Sie trug einen schwarzen Hosenanzug, ihre Mundwinkel zeigten wie fast immer nach unten

Unsere Kanzlerin, die die putzig-harmlosen Kosenamen "Angie" und "Mutti" trägt, ist eine wilde und leidenschaftliche Närrin. Man sieht es ihr wahrlich nicht an. Auch am Dienstag, als Angela Merkel unser Prinzenpaar Margret II. und Jörg II. empfing, war sie augenscheinlich unscheinbar: Sie trug einen schwarzen Hosenanzug, ihre Mundwinkel zeigten wie fast immer nach unten. Doch für unsere Hoheiten aus Nohn hat Merkel - aus innerer Verbundenheit zum Saarland - für ein paar Momente ihre Maske abgenommen und ihr wahres Jeckengesicht gezeigt. Sie hielt eine folgende kurze, geflüsterte Büttenrede:

"Ich liebe Altweiberfastnacht,

da zementier' ich meine Macht,

und nicht nur einmal im Jahr,

ohne dass man's wird gewahr.

Ob Kohl, Stoiber, Beust oder Koch,

ich lass sie fallen in ein Loch.

Ihre Krawatten lass' ich heil,

bei ihrer Macht greif' ich zum Beil,

Laut-, spuren-, aber gnadenlos,

so werde ich sie alle los.

Ich habe sie beschnitten,

es gab nichts mehr zu kitten.

Dem Schnippschnapp folgt kein heißer Kuss,

ein kalter Todeskuss - und Schluss!

So mach' ich's auch mit dem Gutti,

der sich aufspielt neben Mutti.

Mache aus dem Guttenberg,

einen kleinen braven Zwerg.

Ich sag', ich stehe noch zu ihm,

denn bald ist wieder Wahltermin.

Nein, ich werf' ihn nicht in die Fluten,

lass' ihn lieber langsam ausbluten.

Erst später lass' ich enthüllen:

Er konnt' keine Zeil' selbst füllen,

sein 'von und zu' ist auch geklaut,

seine Image-Werte gekauft,

und seine Haare sind auch nicht echt,

er trägt Perücke, ihr staunt nicht schlecht!

Ach, eine Sache wär' da noch:

Um meine Opfer von ihr'm Joch

endgültig zu erlösen,

und uns von allem Bösen,

suche ich noch ein Endlager,

wo sie könn' ruh'n, die Versager.

Fragt doch mal den Oskar,

das wäre ganz wunderbar,

wenn er auf dem Oberlimberg,

ihnen könnte geben Herberg'.

Das wär' ein politisches Asyl!

Ich sag' es ganz ohne Kalkül.

Mutti will nur das Beste

für ihre Jungs, etwa Feste.

Bei Lafo könnten sie, bis es kracht,

feiern die Altherrenfastnacht!"

Gregor Haschnik wurde in Kattowitz geboren, wuchs bei Frankfurt am Main auf, studierte in Hamburg. Zurzeit führt ihn sein Volontariat täglich nach Merzig. An dieser Stelle schildert er Eindrücke aus seiner Wahlheimat.

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