Angebliche Entführung endet am Strand von Nizza

Metz. Eine mysteriöse Entführung, die sich vor zwei Wochen in dem lothringischen Städtchen Longuyon zugetragen haben soll, ist aufgeklärt. Der am 9. Juni verschwundene Landschaftsgärtner und Familienvater Julien Rossi (27) war am vergangenen Samstag von der Polizei am Strand der Côte d'Azur bei Nizza in hilflosem Zustand aufgegriffen worden

Metz. Eine mysteriöse Entführung, die sich vor zwei Wochen in dem lothringischen Städtchen Longuyon zugetragen haben soll, ist aufgeklärt. Der am 9. Juni verschwundene Landschaftsgärtner und Familienvater Julien Rossi (27) war am vergangenen Samstag von der Polizei am Strand der Côte d'Azur bei Nizza in hilflosem Zustand aufgegriffen worden. Sein erster Satz soll nach Angaben der Tageszeitung "Nice Matin" gewesen sein: "Ich heiße Julien Rossi. Ich bin Opfer einer Entführung geworden. Sie haben mich hier am Strand freigelassen. Helfen sie mir." Daraufhin wurde Rossi zunächst vom Ermittlungsrichter und dem Geheimdienst vernommen und anschließend von seiner Familie abgeholt. Inzwischen soll sich der wieder aufgetauchte Mann bei seinen Eltern in den Vogesen erholen. Nach dem Verschwinden wurde in Longuyon ein Schreiben an Rossis Ehefrau aufgefunden, aus dem hervorging, dass ihr Mann mitgenommen worden sei, weil er "astrologisch und zahlenmäßig" der "perfekte Mensch" sei. Einen Tag später wurde in Nizza vor einer Müllumladestation das Auto von Rossi samt Handy, Papieren und Schlüsseln aufgefunden, ohne weiteren Hinweis auf den Verbleib des angeblich Entführten. Einem Reporter des "Nice Matin" sagte Rossi nun, er sei zwölf Tage lang ohne konkretes Ziel in Südfrankreich umhergelaufen, sei in Hotels untergekommen und habe nachgedacht. Rossi: "Ich wollte einfach mal eine Bilanz in meinem Leben ziehen und dann zurückkommen." Jetzt sei er wieder auf die Erde zurückgekehrt; er wolle sich in der Stille ausruhen und seine zweijährige Tochter wiedersehen. gf

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