Anekdoten aus 50 Jahren SR 1

Saarbrücken · Bei der Gala zum 50. Geburtstag des Radiosenders SR 1 haben prominente Gäste in Erinnerungen geschwelgt und verrieten ihre persönlichen Lieblingsmomente am Radio mit der Europawelle Saar.

 An der Gitarre spielte Alex Sinzig bei der Geburtstagsgala von SR1 ein Medley der Musik aus den letzten 50 Jahren. Foto: Becker&Bredel

An der Gitarre spielte Alex Sinzig bei der Geburtstagsgala von SR1 ein Medley der Musik aus den letzten 50 Jahren. Foto: Becker&Bredel

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"Ich hätte lieber die Europawelle statt den Westerwelle gehört", blickte Merkel-Imitatorin Antonia von Romatowski auf die Regierungszeit mit dem FDP-Politiker zurück. Und: "Ich lasse mir heute noch im Salon Roger die be-rühmte Europawelle legen", erinnerte sie an das erfolgreiche SR1-Comedy-Format mit Heike Greis und Joachim Weyand in den 90er Jahren. Aber nicht nur das Grußwort der Komiker brachte am Dienstagabend im Weltkulturerbe Völklinger Hütte beim Empfang des Radiosenders zu seinem 50. Geburtstag (wir berichteten) die Gäste zum Schmunzeln.

Viele der prominenten Gratulanten hatten eigene, lustige Anekdoten aus fünf Jahrzehnten Europawelle parat: So erinnerte sich Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) an ihre Jugendzeit, in der sie oft vorm Radio gesessen und das Programm mit dem Kassettenrekorder mitgeschnitten habe: "Es gab für einen Teenager nichts Ärgerliches, als wenn ein Moderator in den Lieblingstitel gesprochen hat." SR-Intendant Thomas Kleist bekannte sich dazu, früher ein großer Fan der Jugend-Sendung "Hallo Twen" gewesen zu sein: "Ich erinnere mich noch daran, als Sexy damit am 4. Oktober 1965 zum ersten Mal auf Sendung gegangen ist." Manfred Sexauer alias "Sexy", Moderator der Kult-Show, war bei dem Festakt der am meisten umlagerte Gast. Als der 83-jährige SR-Radio-Pionier so in einer Talk-Runde auf den früheren Wellenchef Andreas Weber traf, sagte er keck: "Schön dich wieder zu sehen - du hast doch damals meine Sendung abgesetzt..."

Christian Langhorst, der heutige SR 1-Programmchef, sorgte dagegen mit seinen Geschichten über ein autistisches Kind und seinen kürzlich verstorbenen Vater wohl für den bewegendsten Moment des Abends: "Hören ist der erste Sinn, den wir im Mutterleib entfalten", erinnerte er an die Bedeutung des Radios. SR 1 habe 1976, als er zum Physik-Studium ins Saarland gekommen war, dazu beigetragen, dass er sich hier schnell heimisch gefühlt hat, bestätigte Detlev Schönauer. Mit seiner Comedy-Serie "Jacques' Bistro", die in den 90ern erfolgreich auf der Welle lief, habe er die Identität der Saarländer transportieren wollen, erklärte er.

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