Andrea fegt durchs Köllertal

Durch die rasante und viel zu milde Westwetterlage haben sich seit Jahresbeginn die Luftdruckgegensätze zwischen dem stabilen Azorenhoch und der nordatlantischen Tiefdruckzone erheblich verstärkt. Die Folge sind ausgeprägte Sturmtiefs. So haben uns vorgestern Sturmtief Ulli (am 31

Durch die rasante und viel zu milde Westwetterlage haben sich seit Jahresbeginn die Luftdruckgegensätze zwischen dem stabilen Azorenhoch und der nordatlantischen Tiefdruckzone erheblich verstärkt. Die Folge sind ausgeprägte Sturmtiefs. So haben uns vorgestern Sturmtief Ulli (am 31. Dezember vor Neufundland entstanden, daher noch männlich) und gestern der kräftige Orkanwirbel Andrea überquert (2012 haben Tiefs wieder weibliche Namen). Ganz Deutschland geriet in den Bann der stürmischen Andrea. Auf der Rückseite des Orkans strömt heute etwas kältere Luft ein. Bei wechselnder bis starker Bewölkung gibt es bei einem abflauenden, aber noch lebhaften Nordwestwind einzelne Schauer (Höchstwerte um fünf Grad). Die Serie der Tiefausläufer reißt nicht ab, schon Samstag erreichen uns die Fronten des Nordmeerwirbels Bibiana, der wiederum milde Atlantikluft mit dichten Regenwolken ins Köllertal lenkt. Die Temperaturen steigen auf acht Grad an, und der Südwestwind weht erneut kräftiger. Mit Kaltfrontdurchgang erwartet uns am Sonntag bei starker Bewölkung schauerartiger Regen, mit drei bis fünf Grad ist es etwas kühler. Zu Wochenbeginn kommt es am Rande des westeuropäischen Hochs zu kurzer Wetterberuhigung mit einem trockenen Intermezzo. Da jedoch weiterhin eher feuchte Meeresluft einsickert, ist mit trübem Himmel zu rechnen, und die Sonne dürfte es schwer haben; die Temperaturen um fünf Grad sind alles andere als winterlich. Je nach Lage und Durchhaltevermögen des Hochkeils dürfte es ab Wochenmitte wieder unbeständiger und regnerisch werden. Der Atlantik bleibt mit seiner Tiefdruck-Produktion einfach zu dominant, und so geht der atlantisch geprägte, viel zu milde Winter auch im Januar weiter.Schon im Dezember war der Winter ein Totalausfall, da das Köllertal bei einem Temperaturmittel von 4,6 Grad zusammen mit dem Dezember 2000 den wärmsten Dezember meiner Messreihe erlebte. Und mit 200 Liter Regen auf den Quadratmeter, was mehr als das Doppelte des Solls bedeutet, war es der nasseste Dezember seit 1993.

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