Andere Glaubensrichtungen spielend kennen lernen

Großrosseln. Zum 17. Mal hatten sich am Sonntag Christen, Muslime und Juden zum interreligiösen Friedensgebet an der Heiligkreuzkapelle in Forbach verabredet. Vertreter der drei monotheistischen Weltreligionen trafen sich dort erstmals am 8. Mai 1995. Anlass des gemeinsamen Betens: die Freude über 50 Jahre Kriegsende und die Befreiung vom Naziregime

Großrosseln. Zum 17. Mal hatten sich am Sonntag Christen, Muslime und Juden zum interreligiösen Friedensgebet an der Heiligkreuzkapelle in Forbach verabredet. Vertreter der drei monotheistischen Weltreligionen trafen sich dort erstmals am 8. Mai 1995. Anlass des gemeinsamen Betens: die Freude über 50 Jahre Kriegsende und die Befreiung vom Naziregime. Der Nachmittag der Begegnung, der traditionell mit dem Friedensgebet verknüpft wird, ging dieses Mal in Großrosseln über die Bühne. Rund 30 Kinder und Jugendliche starteten zum interreligiösen Dorfspiel. Evangelische und muslimische Jugendliche aus Forbach machten mit, auf deutscher Seite waren die Warndtscouts, die Firmgruppe von Großrosseln und die evangelische Kirchengemeinde Karlsbrunn vertreten. "Die Kulturen und Religionen der Region sollen sich kennen lernen", erklärte Organisator Tim Kahlen vor Spielbeginn. In der Aktion sieht der evangelische Schulpfarrer aus Dillingen ein Stück Friedensarbeit: Wer sich kennt, versteht sich auch besser. Ausgestattet mit Landkarten starteten die vier Gruppen zu einer grenzüberschreitenden Schnitzeljagd. Das Motto "Wir säen die Hoffnung" konnten die Warndtscouts beim Setzen eines Studentenblümchens gleich wörtlich nehmen. Anschließend bedienten sich die Pfadfinder im evangelischen Gemeindehaus am Kostümfundus der Theatergruppe und schlüpften in verschiedene Rollen. "Jeder ist anders, aber alle wollen den Frieden", lautete die Botschaft. Auf der anderen Seite der Grenze stellten die Gruppen beim Kommunikationsspiel fest, wie wichtig es ist, dem Gegenüber aufmerksam zuzuhören. Und an einer weiteren Station erfuhren sie, dass das Judentum vor dem Christentum und dem Islam entstanden ist. Neben neuen Erkenntnissen über die Weltreligionen sammelte eine junge Teilnehmerin gleich auch noch ein paar hübsche Wiesenblümchen. "Merci!", sagte sie zum Abschied und drückte der Stationsbetreuerin einen kleinen Muttertagsstrauß in die Hand. tan

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