Andachten mit Orgelmusik aus dem Barock

Rohrbach/St. Ingbert. Am Sonntag, 22. August, gestalten Pfarrer Roland Wagner (Lesungen) und Christoph Jakobi (Orgel) zwei sommerliche Konzertandachten, zunächst in der evangelischen Christuskirche Rohrbach um 14.30 Uhr zum dortigen Gemeindefest, dann in der Martin-Luther-Kirche St. Ingbert um 17 Uhr

 Christoph Jakobi spielt Orgelwerke von Buttstett. Foto: SZ/thw

Christoph Jakobi spielt Orgelwerke von Buttstett. Foto: SZ/thw

Rohrbach/St. Ingbert. Am Sonntag, 22. August, gestalten Pfarrer Roland Wagner (Lesungen) und Christoph Jakobi (Orgel) zwei sommerliche Konzertandachten, zunächst in der evangelischen Christuskirche Rohrbach um 14.30 Uhr zum dortigen Gemeindefest, dann in der Martin-Luther-Kirche St. Ingbert um 17 Uhr. Musikalisch dargestellt werden jeweils freie Orgelwerke und Choralvorspiele von Johann Heinrich Buttstett (1666-1727). Sie sind nicht nur Zeugnis der Gottesverehrung in der Kirche zur Barockzeit, sondern allgemein Ausdruck des Lebensgefühls der damaligen Zeit. Am Ausgang wird jeweils um eine Spende für die Orgelwartung gebeten. Johann Heinrich Buttstett, 1666 in Bindersleben bei Erfurt als Sohn eines Pfarrers geboren, besuchte von 1681 bis 84 das Ratsgymnasium in Erfurt und wurde anschließend Organist an der dortigen Reglerkirche. Er gehörte neben Johann Christoph Bach, Vetter und Armsdorff zu dem großen Schülerkreis um Johann Pachelbel (1653-1706), der von 1678 bis 1690 in Erfurt wirkte. 1687 wechselte Buttstett an die Kaufmannskirche und heiratete im gleichen Jahr Maria Lämmerhirt, eine entfernte Verwandte J.S. Bachs. 1691 übernahm er nach Pachelbels Weggang als "Ratsorganist" das Erfurter Hauptorganistenamt an der Predigerkirche. Fortan sollte er sich alljährlich am Johannistag auf der Orgel öffentlich hören lassen, um zu zeigen, "wie er sich in seinem Amt gebessert" habe. 36 Jahre, bis zu seinem Tod 1727, wirkte Buttstett an der Erfurter Predigerkirche. Auch in katholischen Kirchen Erfurts spielte er die Orgel. Zu seinen Schülern zählten G.F. Kauffmann und J.G. Walther. Letzterer schildert ihn als einen schrulligen, geldgierigen Geheimniskrämer, der seine Urväterweisheit nur gegen gute Vorauszahlung und halb widerwillig preisgibt und den Schüler mit Faustregeln abspeist. Berühmt geworden ist Buttstett wegen seines öffentlichen Disputes mit Johann Mattheson, gegen dessen scharfzüngige Angriffe er die althergebrachte Kirchenmusik zu verteidigen suchte. red

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort