Perl. Das neblige und dunstige Wetter macht ihr momentan zu schaffen. Aber ansonsten fehlt ihr nichts. Für ihr Alter ist Magdalena Weber erstaunlich rege. Die rüstige alte Dame blickt mittlerweile auf 95 Lebensjahre zurück. Die meisten davon hat sie im Haus in der Saarburger Straße 23 verbracht, wo sie heute mit ihrem Sohn Erich, ihrer Schwiegertochter Wally und ihrer Enkelin Julia den wohlverdienten Lebensabend verbringt. 1913 kam sie als zweitältestes von sechs Kindern in Oberperl zur Welt. Erinnerungen an den ersten großen Krieg hat sie kaum noch, der Zweite Weltkrieg ist ihr jedoch in sehr guter Erinnerung geblieben. 1942 nämlich heiratete sie und brachte in den folgenden Jahren insgesamt drei Kinder zur Welt. Zwei Mal habe Perl in den Kriegsjahren evakuiert werden müssen, erzählt Magdalena Weber. Während der zweiten Evakuierung habe sie ihr heute ältestes Kind Mathilde zur Welt gebracht. Nach insgesamt 48 Jahren gemeinsamen Lebens sei dann ihr Mann 1990 nach längerer Krankheit verstorben. Den Jahrtausendwechsel verbrachte die vierfache Urgroßmutter selbst im Krankenhaus. "Damals sah es gar nicht gut um mich aus", schildert Magdalena Weber ihre Erfahrungen. Die Ärzte hätten glaubten, ein Krebsgeschwür diagnostiziert zu haben. Aber das sei wohl ein Irrtum gewesen, denn sie lebe ja noch und fühle sich auch immer noch recht gut, schmunzelt die 95-Jährige. Ihrem 100. Geburtstag sieht sie mit einer Portion Skepsis entgegen. Es seien immerhin noch fünf Jahre, und da könne viel passieren. Nach ihrem Rezept für das Altwerden und ihre überaus gute Konstitution befragt, antwortet Magdalena Weber: "Das allerbeste ist es, ganz normal zu leben. Alles andere hat keinen Zweck." Am Weihnachtsfest schätzt die alte Dame, dass die ganze Familie zusammenkommt. Dann wird viel erzählt, und Erinnerungen werden ausgetauscht. Und natürlich wird Magdalena Weber am Heiligen Abend auch beschert werden. Mit was, wird aber bis morgen nicht verraten.