Am Supermarkt gibt's keine Ampel

Sulzbach. Früher war's "Plus", heute gibt's "Netto". Am Problem mit dem nicht vorhandenen Fußgängerüberweg am Supermarkt in der Hühnerfelder Grühlingstraße hat sich zwischenzeitlich nichts geändert

Sulzbach. Früher war's "Plus", heute gibt's "Netto". Am Problem mit dem nicht vorhandenen Fußgängerüberweg am Supermarkt in der Hühnerfelder Grühlingstraße hat sich zwischenzeitlich nichts geändert. Und wenn es nach dem Regionalverband geht, in dessen Zuständigkeit die Landstraße liegt, wird es auch in Zukunft für Fußgänger keine sichere Überquerungsmöglichkeit des stark befahrenen Asphaltbandes geben."Die zuständige untere Straßenverkehrsbehörde beim Regionalverband hat sowohl eine Ampel wie auch einen Zebrastreifen abgelehnt", erklärt Sulzbachs Bürgermeister Michael Adam (CDU) auf Anfrage der Saarbrücker Zeitung, "nach deren Richtlinien sind die Fußgängerzahlen nicht ausreichend." Erst wenn zwischen 50 und 100 Fußgänger pro Stunde die in diesem Zeitraum von mindestens 200 Kraftfahrzeugen benutzte Straße kreuzen würden, käme nach den Vorgaben der Behörde eine Ampelanlage oder ein Überweg in Frage.

Außerdem behaupte man beim Regionalverband, auch derartige Querungshilfen seien keine zusätzliche Sicherheit.

"Es gibt Untersuchungen aus Nordrhein-Westfalen, die deutlich das Gegenteil belegen", sagt Adam, "jeder, der dort gefährdet wird, ist für meinen Geschmack einer zuviel."

Die Stadt Sulzbach will weiter die Lichtzeichenanlage - sprich Ampel - und gegebenenfalls auch die Kosten dafür übernehmen. Dazu gibt es ein einstimmiges Votum aller Stadtratsfraktionen. "Das ist ein klarer Fall von Behördenwillkür", schimpft Stadtrat Herrmann Kreis von der Partei Freie Wähler, "wie kann man sonst die vergleichbaren Ampelanlagen in Bildstock am Kreisel oder in Fischbach am Frischemarkt erklären?" Für den Kommunalpolitiker hat Regionalverbandsdirektor Peter Gillo (SPD) in diesem Fall Wortbruch begangen. "Gillo macht's - das war sein Wahlkampf-Slogan", sagt Kreis, "bei einem Besuch in Hühnerfeld wurde Herrn Gillo eine Unterschriftensammlung übergeben. Alles Bürgerinnen und Bürger, die sich auf seine Unterstützung verlassen haben. Jetzt lässt er sie buchstäblich an der Straßenecke stehen."

Zwar wolle sich die Verwaltung auch künftig für eine sichere Überquerungsmöglichkeit in der Grühlingstraße im Bereich des Verbrauchermarktes einsetzen, doch die Erfolgsaussichten scheinen eher gering. "Zuständig ist halt der Regionalverband", betont Bürgermeister Adam und genau diesen Regionalverband will Herrmann Kreis in die Pflicht nehmen: "Wenn dort ein Mensch zu Schaden kommt, zeige ich mit dem Finger auf die, die dafür die Verantwortung tragen." "Wenn dort ein Mensch zu Schaden kommt, zeige ich mit dem Finger auf die, die dafür die Verantwortung tragen."

Hermann Kreis

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