Am Schaumberg-Turm wird weiter gebaut

Tholey. Tief hängende Wolken scheinen den Schaumbergturm zu streifen. Es regnet in Strömen am zweiten Tag des neuen Jahres. Das Plateau ist menschenleer. Das wird in einigen Tagen wieder anders sein. Denn die Bauarbeiten am und im Turm laufen auf Hochtouren

 Unser Foto zeigt den Schaumbergturm, an den links der neue Treppenaufgang mit Fahrstuhl angebaut wird. Die Antennen, die noch am Turm montiert sind, werden bald am Stahlgerüst auf dem Turm befestigt sein. Foto: Bohnenberger & Klos

Unser Foto zeigt den Schaumbergturm, an den links der neue Treppenaufgang mit Fahrstuhl angebaut wird. Die Antennen, die noch am Turm montiert sind, werden bald am Stahlgerüst auf dem Turm befestigt sein. Foto: Bohnenberger & Klos

Tholey. Tief hängende Wolken scheinen den Schaumbergturm zu streifen. Es regnet in Strömen am zweiten Tag des neuen Jahres. Das Plateau ist menschenleer. Das wird in einigen Tagen wieder anders sein. Denn die Bauarbeiten am und im Turm laufen auf Hochtouren. "Unser Ziel ist es, in der zweiten Jahreshälfte fertig zu sein", sagt der Tholeyer Bürgermeister Hermann Josef Schmidt auf SZ-Nachfrage. Dann werden insgesamt mehr als fünf Millionen Euro auf dem Hausberg des Saarlandes investiert worden sein, öffentliche und private Gelder. Im SZ-Gespräch geben Schmidt und Architekt Guillermo Neis einen Überblick über den Stand der Arbeiten.Fertig ist das neue, mit Glaswänden eingerahmte Treppenhaus samt Fahrstuhl, das an den Turm angebaut wurde. Künftig ist hier der Haupteingang zum Turm. Dieses Treppenhaus wird aber erst bei der Einweihung freigegeben, damit es nicht schon durch die laufenden Bauarbeiten im Turm in Mitleidenschaft gezogen wird.

Zehn Mobilfunkanbieter nutzen den Turm. Mit ihnen sind neue Verträge abgeschlossen. Die Firmen sind dabei, ihre Anlagen umzubauen und aufzurüsten und die Umsiedlung der Mobilfunkanlagen vorzubereiten. Die ersten Anlagen sind schon am neuen, 15 Meter hohen Stahlgerüst auf dem Turm befestigt. Auch innerhalb des Turmes haben die Anbieter zum Teil neue Technikräume bezogen. "Die Mobilfunkunternehmen nehmen zwischen 500 000 Euro und 700 000 Euro für den Aus- und Umbau ihrer Anlagen in die Hand", sagt Bürgermeister Schmidt. Der Schaumbergturm sei für diese sehr wichtig. Der Vorteil für die Firmen und Behörden: Sie erhalten langfristige Nutzungsverträge. In einem zweiten Schritt werden dann die alten Funkschüsseln abgebaut. Künftig wird es keine mehr an der Turmwand geben.

Im Schaumbergturm wird es auf mehreren Ebenen zwei Ausstellungen geben, eine zur Geschichte der Region und eine zweite zum Thema Klimawandel. Der Ausbau der drei Ebenen im Turm läuft, die Räume sind gedämmt und vergipst, die Elektroleitungen sind verlegt. Noch nicht ausgebaut ist der künftige Empfangsbereich auf der vierten Ebene. Von hier aus fährt ein Innenaufzug bis auf die Aufsichtsplattform des Turmes.

Der alte Aufzugsschacht hat eine neue Verwendung gefunden, er ist ein großer Kabel- und Leitungskanal, der die verschiedenen Stockwerke des Turmes erschließt. Der Ausbau und die Modernisierung des Turmes samt des direkten Umfeldes kosten rund vier Millionen Euro. Das sind laut Schmidt etwa 350 000 Euro mehr als geplant. Wobei in diesen Mehrkosten auch Ausgaben für die "Archäologie mit eingerechnet sind". Denn die entdeckten Teile eines Turmes und einer Küche aus dem Mittelalter sollen überdacht werden und sichtbar bleiben.

Auf dem Schaumbergplateau wird zudem eine Gaststätte gebaut. Die Punktfundamente sind gegossen. Auf diese kommt die Stahlkonstruktion des neuen Gebäudes, das dann in Leichtbauweise entsteht. Der Vorteil dieses Verfahrens: Der Boden wird nicht dauerhaft versiegelt, Spuren der Vergangenheit werden nicht vernichtet. 675 000 Euro kostet dieses Gebäude. Geplant ist hier zudem ein Biergarten. In einem zweiten Bauabschnitt kann die Gaststätte auch mit einer Terrasse erweitert werden. "Der Bau des Gebäudes ist vergeben, der Vertrag mit einem Pächter schon abgeschlossen", so der Bürgermeister.

Damit aber nicht genug. Der Weg auf den Schaumberg wird in zwei Abschnitten erneuert. Auf dem Plateau wird eine Bushaltestelle gebaut, der Schaumberg an das Liniennetz des Öffentlichen Personennahverkehrs angeschlossen. Dann ist das Plateau bis zur Besucherplattform barrierefrei zu erreichen, also auch für Rollstuhlfahrer und Gehbehinderte. Im Zuge des Straßenausbaus werden zuguterletzt die Ver- und Entsorgungsleitungen auf das Plateau erneuert.

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