Am Samstag war Homburg ein bisschen amerikanisch

Homburg. Mit der New Orleans Connection Jazzband war erneut eine Formation aus Hessen zu Gast beim Jazz-Frühschoppen (wir berichteten kurz). Der Name ist Programm für diese Band, denn sie unterhält vielfältige und intensive Bindungen zu New Orleans

 Mit der New Orleans Connection Jazzband gastierte erneut eine Top-Formation beim Homburger Jazz-Frühschoppen. Hier sind Manfred Pfeifer, Peter Wichert und Werner Becker zu sehen. Foto: Michael Schneider

Mit der New Orleans Connection Jazzband gastierte erneut eine Top-Formation beim Homburger Jazz-Frühschoppen. Hier sind Manfred Pfeifer, Peter Wichert und Werner Becker zu sehen. Foto: Michael Schneider

Homburg. Mit der New Orleans Connection Jazzband war erneut eine Formation aus Hessen zu Gast beim Jazz-Frühschoppen (wir berichteten kurz). Der Name ist Programm für diese Band, denn sie unterhält vielfältige und intensive Bindungen zu New Orleans. Die Besetzung der New Orleans Connection Jazzband war typisch für die Musik aus dieser Stadt: drei Bläser, Bass, Piano und Schlagzeug ließen die Musikstücke so klingen, wie sie in den Blütejahren in New Orleans klangen und wie Puristen sie heute noch lieben. Dabei musste die Band eine kurzfristige Umbesetzung verkraften. Werner Becker sprang für den etatmäßigen Trompeter ein, der sich bei einem Sturz mit dem Fahrrad den Arm gebrochen hatte. Gute Musiker finden sich aber immer, und so fügte sich Werner Becker sehr gut in die Band ein, obwohl er 48 Stunden vorher noch nichts von diesem Engagement gewusst hatte.Seine Soli waren brillant wie die der anderen Bandmitglieder auch. Jedes Instrument hatte "seinen" Solo-Auftritt, und alle waren sie schön ausgefeilt und gefällig. Das galt für Peter Wichert (Posaune) ebenso wie für Manfred Pfeifer (Klarinette und Tenor-Saxofon) und Werner Becker in der Bläserrreihe. Sehr gut gefiel auch Christoph Neubronner am Piano, der vielen Jazz-Klassikern eine melodische Seele gab. Jann Meyer trug den Rhythmus der Stücke mitreißend mit dem Bass, hatte auch schöne Soli parat. Mano Weiss am Schlagzeug komplettierte die Band und hätte auch in den Staaten eine gute Figur gemacht. Überhaupt kommt die New Orleans Connection Jazzband am Mississippi sehr gut an. Das war schon 1992 Grund dafür, die Musiker aus Hessen zu Ehrenbürgern zu ernennen. Den Titel tragen sie voller Stolz.

Mit "Back Home" hatten sie ihren Auftritt in Homburg eröffnet. Viele schöne Stücke, geprägt von Swing und Dixieland, hatten sie auf den Marktplatz mitgebracht.

Natürlich war der größte Teil Jazz-Kennern geläufig, aber die Interpretation machte jedes Stück wieder zu etwas Besonderem durch die individuelle Umsetzung auch so bekannter Stücke wie "Caravan" von Duke Ellington, "I found a new baby" oder "Fly me to the moon".

Auf dem Marktplatz pendelte an diesem Tag Georg Detsch hin und her. Zum einen hatte Detsch die auf dem Platz geparkten Oldtimer im Blick, zum anderen wollte er so viel wie möglich von der Connection mitbekommen. "Die sind was ganz Besonderes, was guten New Orleans Jazz angeht", so Detsch. Immer wieder gern gehört ist "When you're smiling", da war auch die New Orleans Connection keine Ausnahme. Gut gefiel Dieter Bentz auch "The Sheik of Araby", den er besonders gern mag "Das kann ich nicht oft genug hören", schwärmte Bentz, als das Stück vom Scheich erklang. Klasse bewies Manfred Pfeifer, als "Petite Fleur" auf dem Programm stand. Das Publikum belohnte das Klarinetten-Solo Pfeifers mit anhaltendem Applaus. Noch mehr Klassiker wiesen die Band aus Hessen als Vorzeige-Jazzer aus. Dazu gehörten "Lady be good", die unvergessliche "Bourbon Street" oder "Royal Garden".

Das war ganz nach dem Geschmack der Liebhaber von New Orleans Jazz und ein Muss im Jubiläums-Programm anlässlich zehn Jahre Homburger Jazz-Frühschoppen. smi

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