Am Freitag kommen sie endlich an

Neunkirchen/Benidorm. Rani und Buria, die beiden Elefantendamen aus dem Zoo von Benidorm, sind auf dem Weg nach Neunkirchen. In zwei Spezial-Containern werden sie die fast 1700 Kilometer lange Strecke von der spanischen Küste in der Nähe von Alicante in den Neunkircher Zoo zurücklegen. Dort sollen sie aller Voraussicht nach am Freitag ihr neues Quartier beziehen

Neunkirchen/Benidorm. Rani und Buria, die beiden Elefantendamen aus dem Zoo von Benidorm, sind auf dem Weg nach Neunkirchen. In zwei Spezial-Containern werden sie die fast 1700 Kilometer lange Strecke von der spanischen Küste in der Nähe von Alicante in den Neunkircher Zoo zurücklegen. Dort sollen sie aller Voraussicht nach am Freitag ihr neues Quartier beziehen. Neben dem Tier-Transporter Roy Smith sind auch die Neunkircher bereits seit Montag vor Ort. Am Montag waren letzte Absprachen getroffen, Rani und Buria nochmal in ihrem alten Umfeld besichtigt worden, die Vorgehensweise für Dienstag wurde besprochen.8.20 Uhr: Beim ersten Anruf der SZ wird gerade der Kran reingefahren. Der 40-Tonner mit Anhänger mit den beiden Elefanten-Containern muss plaziert werden. "Das ist gar nicht so einfach." Trotzdem ist Fritsch sicher: Um 9 sollte alles parat sein. Klar ist: Sobald die Container in Position stehen, erhalten die Tiere eine leichte Beruhigungsspritze, "damit sie nicht so gestresst sind". Der Kran soll die Container heben, damit der Weg in die Box kürzer ist. "Wir lassen uns Zeit." 11 Uhr: Und es braucht seine Zeit. Der noch morgens früh angekündigte vermutliche Abfahrttermin gegen Mittag rückt in die Ferne. Bei Anruf zwei ist die Lage weitestgehend unverändert. Die Container sind zwar positioniert, gerade werden aber die Seilwinde und die Fernsteuerung noch getestet. "Der Tierarzt wollte schon die leichte Betäubung geben, aber den haben sie gebremst." Die Tests, so Fritsch, seien wichtig. "Das ist schließlich alles schweres Gerät."13.45 Uhr: Niemand meldet sich. Ein Zeichen, dass der Transport läuft?14.15 Uhr: Buria ist verladen. Erst musste noch eine Seilwinde erneuert werden. Das Verladen war dann laut Fritsch ein Geduldsspiel. Mit ihr ist die quirligere, "schwierigere" der beiden verladen. "Damit fängt man sinnvollerweise an. Rani wird schneller drin sein." Für die steht der Container bereit. Mit einer halben Stunde rechnet Fritsch. Er will sich erst mal am Kiosk was zu essen holen, hat wie die anderen Neunkircher noch nichts gekriegt außer einer Tasse Kaffee. 15.30 Uhr: Gerade hat Norbert Fritsch die Dokumente unterschrieben. Nun sind Buria und Rani Neunkircherinnen. Rani war wie erwartet schnell im Container. "Zehn Minuten nur, fast hätten wir's verpasst", lacht der gutgelaunte Zoodirektor. An die Container ("die schaukeln etwas") wird letzte Hand angelegt, die Tiere mit Stroh, Obst und Gemüse versorgt und gewässert. Auch die Männer machen sich frisch, sind bei 20 Grad ordentlich ins Schwitzen gekommen.17.30 Uhr: Die Abfahrt hat sich doch länger hinausgeschoben als gedacht. Die vorgesehene Übernachtung im rund 720 Kilometer entfernten Park "Reserve Africaine" in Sigean bei Perpignan ist nicht mehr zu schaffen. Dort wird nun am heutigen Mittwoch eine Erfrischungspause für Tier und Mensch eingelegt.

 Der letzte Tag in Benidorm für Rani (links) und Buria. Gestern wurden sie verladen. Fotos: SZ/Braun

Der letzte Tag in Benidorm für Rani (links) und Buria. Gestern wurden sie verladen. Fotos: SZ/Braun

HintergrundDie beiden Elefantendamen Rani und Buria haben schon mal eine weite Reise gemacht. 2005 kamen sie von England nach Benidorm. Dort passen sie jetzt nicht mehr in die Zuchtgruppe hinein. Im Neunkircher Zoo gibt es mit Kirsty (43) und Judy (53) bereits zwei ältere Elefantendamen. Rani und Buria sind beide 40. Im Rahmen des EEP Europäischen Arterhaltungsprogramm, in dem auch der Neunkircher Zoo ist, geht es darum, die Zucht zu fördern. Das Zuchterhaltungsprogramm sieht in einigen Zoos Zuchtgruppen - wie sie Neunkirchen ursprünglich mal geplant hat - vor, in anderen werden die dafür nicht "benötigten" Tiere gehalten. So kann es reine Bullengruppen geben wie in Heidelberg oder reine Kuhgruppen wie in Neunkirchen. ji

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