Am Eurobahnhof geht's jetzt voran

Saarbrücken. Der Aufsichtsrat der Gesellschaft für Innovation und Unternehmensförderung (GIU) wird in der dieser Woche erneut über die Vitrine de France beraten. Für die GIU ist dieses für das Quartier Eurobahnhof konzipierte Bauprojekt von großer Bedeutung. Ein Mittelstandszentrum für französische und grenzüberschreitende Unternehmen soll es werden

Saarbrücken. Der Aufsichtsrat der Gesellschaft für Innovation und Unternehmensförderung (GIU) wird in der dieser Woche erneut über die Vitrine de France beraten. Für die GIU ist dieses für das Quartier Eurobahnhof konzipierte Bauprojekt von großer Bedeutung. Ein Mittelstandszentrum für französische und grenzüberschreitende Unternehmen soll es werden. Das Zentrum soll außerdem einen Konferenzraum für Geschäftsleute aus Frankreich und Deutschland beinhalten, die sich hier direkt am Gleis treffen können und so die Brückenkopffunktion Saarbrückens stärken.

Das Problem: Seit einem Jahr hängt das Projekt laut GIU in der Schwebe, weil man auf eine notwendige Förderungszusage des Landes wartet.

Was tut sich überhaupt Neues im Eurobahnhof-Stadtquartier? Folgt man GIU-Geschäftsführer Dieter Blase, so gehen die Quartiersentwicklung und die Vermarktung gut voran. Die ersten Neubauten im Stadtquartier Eurobahnhof sind jetzt bezogen. Kürzlich feierte das B&B Hotel seine offizielle Eröffnung. Schon im Mai hat gleich daneben die Software-Design Firma Eurosign, bisher im Science-Park angesiedelt, ihr neues Domizil bezogen.

Schräg gegenüber bearbeiten Maurer derzeit die Fassade des so genannten Medizeums, in dem Reproduktions-Mediziner eine Privatklinik einrichten wollen. Eröffnung ist wahrscheinlich Anfang September. In den ehemaligen Lokschuppen soll ein modernes Bürogebäude integriert werden. Wegen der Finanzkrise habe der saarländische Investor um Aufschub bis zum Herbst gebeten - aber noch nicht abgesagt.

Die bestehenden Gebäude abgerechnet, habe man inzwischen 50 Prozent von den acht Hektar Fläche vermarktet, sagt Blase. Es zeichne sich, wie sich die GIU das erhoffte, eine starke Mittelstandsorientierung im Quartier ab.

Die alte Sonderwerkstatt hat die GIU innen bewusst unaufwendig renoviert, um sie zu Quadratmeter-Mieten von um die zwei Euro den in der Regel nicht so finanzstarken Interessenten aus der so genannten Kreativwirtschaft anzubieten. Auf das Dach wird gerade eine Photovoltaik-Anlage montiert, demnächst noch die Fassade saniert. Von den insgesamt 2000 Quadratmetern, verteilt auf 15 Einheiten, ist schon ein Großteil vermietet.

Tür an Tür arbeiten hier angehende Architekten des Masterstudiengangs der Hochschule für Technik und Wirtschaft und die für ihre großen Metallskulpturen bekannte Künstlerin Sigrun Olafsdottir, der ihr bisheriges Atelier im benachbarten KUBA zu eng geworden war. In Kürze wollen zwei Vereine hier einziehen, die Saarbrücker Denkwerkstatt und der Hilfsverein Myanmar.

Nur Kunsthandwerker für diesen Standort zu gewinnen, sei schwierig, bedauert GIU-Chef Blase. Doch zusammen mit dem Atelierhaus KuBa, das floriere, habe sich die Kreativwirtschaft schon gut entwickelt. Sie sei wegen der geplanten Vielfalt der Nutzer des Quartiers wichtig.

Sichtbare Fortschritte mache auch die Verkehrsinfrastruktur. Die Pfeiler der Brücke, die vom neuen Kreisel an der Grülingsstraße auf das Quartiers-Gelände führen wird, sind jetzt fertig. Seit Donnerstagmorgen wird die Brückenauflage vor Ort aus Beton gegossen.

Mit der Inbetriebnahme der Brücke rechnet Blase im Frühjahr 2010. Mit den Bauarbeiten für den Vorplatz des Bahnhof-Nordterminals soll nun im August begonnen werden.

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