Am Ende tanzen die Gäste
Riegelsberg. In kurzen Hosen sprangen zehn Männer durch die Riegelsberghalle und sangen Arm in Arm: "Spitzenreiter, Spitzenreiter, hey, hey". Doch begeistern konnten sich die Zuschauer für die spontane Tanzeinlage nicht. Denn aus ihrer Sicht waren es die Falschen, die ihrer Freude nach dem Top-Spiel der Volleyball-Oberliga Rheinland-Pfalz/Saarland freien Lauf ließen
Riegelsberg. In kurzen Hosen sprangen zehn Männer durch die Riegelsberghalle und sangen Arm in Arm: "Spitzenreiter, Spitzenreiter, hey, hey". Doch begeistern konnten sich die Zuschauer für die spontane Tanzeinlage nicht. Denn aus ihrer Sicht waren es die Falschen, die ihrer Freude nach dem Top-Spiel der Volleyball-Oberliga Rheinland-Pfalz/Saarland freien Lauf ließen. Der TV Walpershofen unterlag vor heimischer Kulisse dem TV Feldkirchen. Nach etwa eineinhalb Stunden war die Partie um die Tabellenführung in vier Sätzen (18:25, 25:17, 25:27, 22:25) zugunsten der Gäste entschieden.Vor dem Duell war die Stimmungslage im Publikum noch vorsichtig optimistisch. Schließlich hatte der TV Walpershofen als Aufsteiger bisher noch nicht verloren und führte die Tabelle mit 10:0 Punkten an. Mit Feldkirchen trafen die Köllertaler auf den unmittelbaren Verfolger, der bei 8:0 Zählern ebenfalls noch unbesiegt war. "Das ist heute der erste Prüfstein für Walpershofen", sagte Hans-Peter Martin vom Saarländischen Volleyballverband vor Spielbeginn.
Die Saarländer hatten ihren Kader zuvor mit Spielern vom TV Klarenthal verstärken können, da dieser seine Mannschaft aus der Oberliga abmeldete. Doch auch ein tiefer Kader verhinderte nicht, dass das Team den ersten Satz mit 18:25 abgab. Während des anschließenden Seitenwechsels motivierte TVW-Trainer Werner Schmidt seine Spieler in engem Kreis erneut für den zweiten Satz, der dann auch klar mit 25:17 an die Köllertaler ging. Im dritten Satz erspielte sich Walpershofen mit starken Blocks beim Stand von 19:13 gar sechs Punkte Vorsprung. Doch Feldkirchen hielt dagegen. "Wir haben versucht, den guten Block von Walpershofen zu kontern, ihn anzuschlagen", erklärte Spielertrainer Tim Brandt vom TV Feldkirchen. Bei dieser Taktik schmettert der Angreifer den Ball seitlich auf die Handabwehr der Verteidiger, sodass der Ball nicht zu kontrollieren ist. Die Taktik ging auf. Hinzu kamen einige umstrittene Entscheidungen des ersten Schiedsrichters. "Einen Heimvorteil, was den Schiedsrichter angeht, den hatten wir heute sicher nicht", kommentierte Hans-Peter Martin. Die Spieler ließen sich aus dem Konzept bringen. Feldkirchen kam wieder heran und glich zum 23:23 aus. Die Rheinländer wehrten dann zwei Satzbälle ab, ehe sie den dritten Satz mit 27:25 gewannen. Im vierten Durchgang machte der neue Tabellenführer alles klar.
"Es war ein spannendes Spiel auf hohem Niveau", zeigte sich Schmidt am Ende trotz der Niederlage versöhnlich. Er weiß: Wenn seine Mannschaft so weiterspielt, werden sie schon bald wieder die Tänzer sein. duc
