Am Ende brach der Außenseiter ein

Marpingen. Den Schluss-Applaus der 250 Zuschauer in der Marpinger Sporthalle hatten sich beide Mannschaften redlich verdient. Die einen, weil sie den Favoriten zumindest ins Wanken gebracht hatten, die anderen, weil sie nach einem Kraftakt das Spiel doch noch für sich entschieden

 In Hälfte eins stand Oberthals Abwehr sicher: Hier packen Silja Collet (l.) und Hanna-Lena Peiffer gegen Marpingens Christine Detzler zu. Nach der Pause hatten es die Moskitos leichter.Foto: Klos

In Hälfte eins stand Oberthals Abwehr sicher: Hier packen Silja Collet (l.) und Hanna-Lena Peiffer gegen Marpingens Christine Detzler zu. Nach der Pause hatten es die Moskitos leichter.Foto: Klos

Marpingen. Den Schluss-Applaus der 250 Zuschauer in der Marpinger Sporthalle hatten sich beide Mannschaften redlich verdient. Die einen, weil sie den Favoriten zumindest ins Wanken gebracht hatten, die anderen, weil sie nach einem Kraftakt das Spiel doch noch für sich entschieden. Die Rede ist vom Kreis-Derby in der Handball-Oberliga der Damen zwischen der DJK Marpingen und der FSG Oberthal/Hirstein am Samstag. "Die erste Halbzeit war supergut. Wir haben gut in der Abwehr gestanden und das umgesetzt, was wir im Training besprochen hatten", analysiert Claudia Schikotanz, die Trainerin der FSG Oberthal/Hirstein die ersten 30 Minuten, in denen ihre Schützlinge die Moskitos überraschend stark unter Druck setzten. Oberthal spielte aus einer aggressiven Deckung heraus schnell nach vorne und zeigte vor dem gegnerischen Tor wenig Respekt. Hingegen wirkten die Marpingerinnen teilweise verunsichert - offenbar hatte die 18:24-Niederlage vor Wochenfrist in Mainz-Bretzenheim Spuren hinterlassen. "Ich kann auch nicht erklären, was in der ersten Hälfte los war", rätselt Nadine Klein nach dem Spiel. "Irgendwie hat uns die geistige und körperliche Spritzigkeit gefehlt - auch die Aggressivität. Es hat gedauert, bis wir den Kampf annehmen konnten." So ging die erste Hälfte mit 11:9 an die Gäste. "Aber als wir dann endlich ins Rollen kamen, war die Sache relativ schnell klar", erzählt Klein. "Wir haben nicht mehr bloß reagiert wie in der ersten Hälfte, sondern selbst agiert. Vor allem war wichtig, dass wir in der Abwehr besser gestanden haben und nachher zwei Leute am Kreis hatten", führt die Linksaußen der Moskitos weiter aus. FSG-Trainerin Claudia Schikotanz sieht indes noch einen anderen Grund, warum ihre Mannschaft das Heft aus der Hand gegeben hatte: "Wir haben wie in den vergangenen Spielen die Konzentration nicht hochhalten können und genau das gemacht, was wir nicht machen sollten: Den Gegner durch technische Fehler und Ballverluste stark machen." Das führte letztlich dazu, dass die DJK-Damen durch Marina Bleimehl zum 14:14 ausglichen (41.), ehe sie zu einem fulminanten Schluss-Spurt ansetzten.Ein Ausdauer-Problem?Oberthal hatte nun nichts mehr entgegenzusetzen und unterlag am Ende klar mit 16:25. "Für meinen Geschmack ist das Ergebnis ein paar Tore zu hoch ausgefallen", sagt Schikotanz. "Aber es fehlt in den entscheidenden Situationen, wenn man mal zwei, drei Tore zurückliegt, dieses Klick im Kopf, dass man wieder in die Spur zurückfindet." So gelangen der FSG in Hälfte zwei nur ganze fünf Tore, während Marpingen 16 Mal traf. Warum das so ist, davon hat FSG-Spielerin Alice Winter eine Ahnung: "Das passiert uns ja öfter, dass wir in der zweiten Halbzeit einen Durchhänger haben und dann viele technische Fehler machen", sagt sie. "Das könnte auch ein kleines Ausdauerproblem sein."