Am Anfang war die Eule

Stennweiler. In einem Anbau des Anwesens von Richard Hesch trifft die Saarbrücker Zeitung auch Willi Britz. Hier lagert jede Menge Holz, denn die beiden Ruheständler suchen immer geeignetes Material, um ihrem Hobby Holzschnitzerei zu frönen

 Willi Britz und Richard Hesch (von links) haben im Stennweiler Wald Holzskulpturen aufgestellt. Spaziergänger haben ihre Freude an den Arbeiten der beiden Schnitzer. Foto: Rolf Purper

Willi Britz und Richard Hesch (von links) haben im Stennweiler Wald Holzskulpturen aufgestellt. Spaziergänger haben ihre Freude an den Arbeiten der beiden Schnitzer. Foto: Rolf Purper

Stennweiler. In einem Anbau des Anwesens von Richard Hesch trifft die Saarbrücker Zeitung auch Willi Britz. Hier lagert jede Menge Holz, denn die beiden Ruheständler suchen immer geeignetes Material, um ihrem Hobby Holzschnitzerei zu frönen. Derzeit wird ein Werkstück bearbeitet, das Modell stehen könnte für die von der Landschaft der Industriekultur Nord für Stennweiler auserkorene Bergmannskuh.Schon vor Jahren nahmen Britz und Hesch an Kunstseminaren der Kreis-Volkshochschule (KVHS) Neunkirchen teil, denn das Herausarbeiten von Figuren, Gegenständen oder Tieren fasziniert sie. Willi Britz ist inzwischen KVHS-Seminarleiter, Richard Hesch sein Stellvertreter. Die Kurse für die Kunstrichtung Holzschnitzen werden zwei Mal im Jahr angeboten und jeweils von 12 bis 15 Frauen und Männern belegt. Doch 2009 wollten der pensionierte Gemeinde-Oberamtsrat Britz (72) und der gelernte Maurer und Polier Hesch (77) auch in der Öffentlichkeit verankern, dass ihr Hobby Werke hervorbringen kann, an denen sich durch den Stennweiler Wald Spazierende erfreuen können.

Einvernehmlich mit dem Saarforst installierte man verschiedene Skulpturen. Sie begannen mit einer Eule. Ein Eichhörnchen folgte und dann ein Adler. Der wurde in einer Nacht- und Nebelaktion samt Verschraubung gestohlen und ist bis zum heutigen Tag verschwunden. Auch die Saarbrücker Zeitung hatte damals über den Diebstahl berichtet. Britz und Hesch sind sich einig: "Dieser Adler ist ein Prachtstück. Wer sich ihn auch immer angeeignet hat: Ihn zur Schau zu stellen kann gefährlich werden."

Die Holzschnitzer resignierten nicht, modellierten anschließend einen Bären und 2011 auch eine Marterl genannte Madonnenfigur. Vorläufig letztes Werk ist eine an der Stennweiler Skihütte aufgestellte Gruppe von drei Erdmännchen. Willi Britz: "Unser Lohn ist das Lob, das uns viele Spaziergänger und Wanderer aussprechen." Auch am Tag, als sie mit dem Zeitungsschreiber zu den im Wald aufgestellten Exponaten fahren, merkt man den Hobbykünstlern an, dass sie stolz sind auf das Geleistete. Die Skulpturen stehen zwischen dem Hubertushof bei Stennweiler und Ottweiler, an Abzweigungen nach Mainzweiler oder zur Urexweiler Habenix. Das Marterl, ein an der Abbiegung zum Stülzehof zu sehendes filigranes Kunstwerk, haben Richard Hesch und Willi Britz recht hoch an einem Baum befestigt. "Ohne Leiter kann das niemand abtransportieren und auch die Erdmännchen an der Skihütte sind doppelt und dreifach gesichert. Wir hoffen, dass die Arbeiten noch lange die Waldbesucher erfreuen." Und weil die Holzschnitzer immer auf der Suche nach einem geeigneten Werkstück sind, werfen sie auch ein Auge auf Brennholz. Sie haben derzeit schon ein Lager für fünf aufeinander folgende strenge Winter angelegt. Das ist aber eine ganz andere Geschichte. "Unser Lohn ist das Lob, das uns viele Spaziergänger und Wanderer aussprechen."

Willi Britz

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