Alte Schmiede neu belebt

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 Pferd und Besucher schauen zu, wie Hufschmied Michael Puhl die eisernen Beläge zum Beschlagen der Tiere vorbereitet. Foto: Dieter Lorig

Pferd und Besucher schauen zu, wie Hufschmied Michael Puhl die eisernen Beläge zum Beschlagen der Tiere vorbereitet. Foto: Dieter Lorig

Piesbach. Der Primstalort Piesbach besinnt sich auf vergangene Traditionen. Ein von Ortsvorsteher Josef Mees, den Piesbacher Motorrad- und Traktorfreunden sowie Vereinshauswirt Heinz-Georg Reiter gemeinsam veranstalteter nostalgischer Aktionstag lockte an Pfingstmontag viele Zuschauer zu der renovierten alten Schmiede im Dorfzentrum. Noch nicht vergessenDort konnten sich die vielen Besucher einmal davon überzeugen, dass die Kunst des Hufschmiedens und der fachmännische Beschlag von Pferden in Piesbach noch nicht in Vergessenheit geraten sind. Während im Innern der alten Schmiede unter Zuhilfenahme von Original-Werkzeugen und Biegemaschinen diverse Hufeisen, eiserne Blumen und sonstige landwirtschaftlichen Utensilien über glühendem Feuer gebogen und geformt wurden, konnten draußen die unterschiedlichsten historischen Traktoren, Motorräder und alte Fahrräder besichtigt werden. Erwin Rupp und seine Traktorfreunde hatten diese bemerkenswerte Fahrzeugschau organisiert. Vor der alten Schmiede, die zwischenzeitlich der Gemeinde gehört, verfolgten die Zuschauer, darunter viele Kinder, wie Hufschmied Michael Puhl und sein Helfer Josef Sauer mit viel Geschick Pferden die zuvor geformten Hufeisen genau anpassten und annagelten. Puhl war eigens aus seinem Wohnort Rissenthal standesgemäß mit Pferd und Kutsche nach Piesbach angereist. "Die Idee, einen Schmiedetag zu veranstalten, rührt aus der Aktion Unser Dorf hat Zukunft'", erläuterte Ortsvorsteher Josef Mees. Richard Kallenborn, der die baulichen Vorgaben beim Wiederaufbau der Schmiede koordiniert hatte, versicherte, dass das Interesse an der alten Schmiede sehr groß sei.Schmiedetag einführen "Wir planen deshalb, ein- bis zwei Mal im Monat wieder einen Schmiedetag einzuführen", bestätigte Kallenborn. Bürger könnten dann - wie in früheren Zeiten - wieder zur Schmiede kommen, um beispielsweise Werkzeuge oder Gartengeräte schmieden, biegen oder formen zu lassen. Die Piesbacher Schmiede wurde etwa 1830 von Jakob Becker erbaut und später von Johannes Becker weiterbetrieben. Auch das eiserne Gipfelkreuz auf dem Litermont stammt aus der Piesbacher Schmiede. Noch bis Anfang 1960 arbeitete in Piesbach ein Hufschmied. Danach geriet die alte Schmiede in Vergessenheit und verfiel immer mehr. 2006 konnte die Schmiede wieder in Betrieb genommen werden. Zuvor hatten zahlreiche ehrenamtliche Helfer mit finanzieller Unterstützung der Gemeinde Nalbach die alte Schmiede wieder hergerichtet.

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