Als St. Wendel Hochburg des Motorsports war

St. Wendel. Der Sitzungssaal des Rathauses konnte am Montag die Motorsportfreunde kaum fassen, die die Wiedergründung des Motorsportclubs St. Wendel (MCW) miterleben und dem neuen Verein beitreten wollten. Unter den 63 Anwesenden war auch der 82-jährige Oswin Zimmer aus Osterbrücken, der früher in Dörrenbach wohnte

St. Wendel. Der Sitzungssaal des Rathauses konnte am Montag die Motorsportfreunde kaum fassen, die die Wiedergründung des Motorsportclubs St. Wendel (MCW) miterleben und dem neuen Verein beitreten wollten. Unter den 63 Anwesenden war auch der 82-jährige Oswin Zimmer aus Osterbrücken, der früher in Dörrenbach wohnte. Er war 1950 auf seiner 125er-Puch beim ersten Motorradrennen über den St. Wendeler Stadtkurs Sieger geworden. Vor dem Vorstandstisch erinnerte ein nachgebautes NSU-Motorrad mit 250 Kubik an die Rennmaschinen, die viele Jahre über den Stadtkurs rasten.Dass es zu der Neugründung des MCW kam, ist den Motorsport-Historikern zu verdanken. Sie hatten sich 2007 zusammengefunden und mit den Werschweiler Motorradfreunden Kurvenkratzer 2009 und 2010 Veranstaltungen in Erinnerung an die St. Wendeler Motorradrennen organisiert. Nun sollte ein Verein gegründet werden, der in das Vereinsregister eingetragen und für den die Gemeinnützigkeit beantragt wird. Die Gründung war von den Motorsport-Historikern vorbereitet worden. In kurzer Zeit war der neunköpfige Vorstand mit Werner Klär an der Spitze gewählt. In ebenso kurzer Zeit meldeten sich 56 der 63 Motorsportfreunde im neuen MCW an.

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In der einstimmig verabschiedeten Satzung heißt es, dass der Verein "den historischen Motorsport" fördert, sich "die Aufarbeitung, Betreuung und Pflege der St. Wendeler Motorsport-Historie" zur Aufgabe machen wird, das "Andenken an alle ehemaligen Akteure", also an die Rennleiter und einstigen Fahrer und an die Helfer pflegen sowie Kontakte zu den noch Lebenden halten will. Erste Aktivitäten stehen schon im Terminkalender. 2012 wird es wieder eine Motorsport-Klassik-Veranstaltung geben. Bei der Intermoto in Saarbrücken soll ein Werbestand aufgebaut werden. Für die Mitglieder ist ein Filmabend geplant. Zum 100. Geburtstag des früheren Vorsitzenden und Rennleiters August Balthasar 2014 ist ein Gedächtniskalender in Vorbereitung.

Der Vorstand fasste erste Beschlüsse. Er ernannte den sechsfachen Weltmeister Jim Redmann, den dreifachen Weltmeister Luigi Taveri und den vierfachen Beiwagen-Weltmeister Max Deubel - sie fuhren regelmäßig bei den St. Wendeler Rennen - zu Ehrenmitgliedern. Hinzu kam der dreimalige Deutsche Meister Willi Scheidhauer (damals Niederlinxweiler), die Tochter des 1973 verstorbenen MCW-Vorsitzenden August Balthasar, Monika Schuh, sowie St. Wendels Bürgermeister Klaus Bouillon (CDU).

Die Ursprünge des MCW gehen auf 1948 zurück. 43 Männer riefen ihn damals im Schlosscafé Espert ins Leben. Die ersten Rennen liefen unter dem Vorsitzenden Klaus Thome 1948 und 1949 an der Allerburg bei Eisweiler. Beim ersten Rennen auf dem St. Wendeler Stadtkurs 1950 war August Balthasar Organisationsleiter und wurde später Rennleiter sowie Vereinschef. Nachdem keine Rennen mehr stattfanden, wurde der MCW 1965 aufgelöst. Von den Ereignissen 1949 bis '64 stellten die Motorsport-Historiker eine 329 Seiten fassende Chronik mit Zeitungsberichten und Fotos zusammen.

Auf einen Blick

Vorstand der MCW-Motorsport-Historiker: Vorsitzender Werner Klär (St. Wendel), Stellvertreter Heinz Dupont (St. Wendel), Schriftführerin Edith Faber (Mandelbachtal), Kassierer Rainer Maas (St. Wendel), Motorradsport-Referent Peter Faber (Mandelbachtal), Pressereferent Bernd Bouillon (Albstadt), Beisitzer Wolfgang Würtz (Oberlinxweiler), Leo Hersemeyer (Winterbach) und Stephan Meyer (St. Wendel). gtr

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