Man sollte lebenslang lernen. So heißt jedenfalls das Motto seit über zehn Jahren: Lebenslanges Lernen. Hatte man gehofft, sich irgendwann gemütlich mit der Fernseh-Fernbedienung auf den Sessel zu werfen, um dort die Jahre nach der Pension zu verbringen, wurde man von Bildungs-Politikern aufgeschreckt und zum lebenslangem Lernen animiert.

Aber Lernen ist, zumindest nach Ableisten der Pflichtschuljahre, eine freiwillige Angelegenheit. Und es gibt eine ganze Menge älterer Leute, die dies auch gerne tun. Das ist jedenfalls ist die Erfahrung des Zentrums für Lebenslanges Lernen, das unter anderem haljährlich den Studienführer Weiterbildung herausgibt. Das Gasthörerstudium bietet wissenschaftlich Interessierten die Möglichkeit, sich aus vielen hundert für Gasthörer geöffneten Lehrveranstaltungen ein individuelles Programm zusammenzustellen.

Welche und wie viele Veranstaltungen besucht werden, bleibt allein den interessierten Bürgern überlassen. Selbstverständlich kann man darüber hinaus auch andere Weiterbildungsveranstaltungen der Universität in Anspruch nehmen, wenn die im Studienführer Weiterbildung genannten Bedingungen (z.B. unter Umständen Entrichtung einer zusätzlichen Gebühr) erfüllt werden.

Welche Veranstaltungen für Gasthörerstudierende zugänglich sind, kann man dem Studienführer Weiterbildung entnehmen. Einer gesonderten Genehmigung durch die anbietenden Dozenten bedarf es bei diesen Veranstaltungen in der Regel nicht mehr. Gasthörer sein ist ein besonderer Status.

Nun ist es naturgemäß so, dass der Hauptschwerpunkt des Interesses der Gasthörer auf den geisteswissenschaftlichen Fächern liegt, zum Beispiel Literatur, Philosophie oder Kunstgeschichte. besonders beliebt sind auch die wissenschaftlichen Exkursionen, die sich bewusst nicht als Kaffeefahrten verstehen und gerade deshalb von vielen externen Teilnehmern geschätzt werden.

Erstaunlich ist, dass sich auch die Medizinische Fakultät eines Zulaufs von Gasthörern erfreut, in diesem Halbjahr sind es die Bereiche Theoretische Medizin und Biowissenschaften sowie dir Klinische Medizin. Hier ist man als Gasthörer zum Beispiel in den Vorlesungen der Professoren Lipp, Flockerzi, Pohlemann, Solomeyer, Gortner, Herrmann. Riemenschneider, Böhm oder Rübe willkommen. Die Themen reichen von Biologie über Pharmakologie und Toxikologie bis zur Chirurgischen Hauptvorlesung. Auch grundlegende Themen der Kinderheilkunde, der Orthopädie und der Kinder- und Jugendpsychologie sind im Gasthörerplan enthalten.

Und wer schon immer wissen wollte, wie Strahlenbehandlungen, Strahlenschutz und bildgebende Verfahren aussehen, kann dies in den Hörsälen der einzelnen Kliniken auf dem Campus des Uniklinikums tun.

Doch Vorsicht: es sind wissenschaftliche Veranstaltungen, die in erster Linie für Studenten konzipiert sind, keine allgemeinverständlichen Volkshochschul-Kurse. Wer einen Besuch der medizinischen Gasthörer-Veranstaltungen plant, sollte dies berücksichtigen.

Alle Infos über das Gasthörerstudium am Uniklinikum in Homburg: unter Tel. (0 68 41) 16 -2 60 00

www.uni-saarland.de/zell