Alltag auf dem Drogenstrich

Regionalverband. Rund 200 drogenabhängige Frauen aus dem Saarland verkaufen ihren Körper auf dem Saarbrücker Straßenstrich in der Dudweilerstraße. So viele Frauen hat das Projekt "le trottoir" des Drogenhilfezentrums in der Brauerstraße seit seiner Gründung im Januar 2007 registriert. Jeden Abend stehen zurzeit acht bis zehn Frauen an der Dudweilerstraße

 Eine Prostituierte verhandelt mit einem Freier. Symbol-Foto: BuB

Eine Prostituierte verhandelt mit einem Freier. Symbol-Foto: BuB

Regionalverband. Rund 200 drogenabhängige Frauen aus dem Saarland verkaufen ihren Körper auf dem Saarbrücker Straßenstrich in der Dudweilerstraße. So viele Frauen hat das Projekt "le trottoir" des Drogenhilfezentrums in der Brauerstraße seit seiner Gründung im Januar 2007 registriert. Jeden Abend stehen zurzeit acht bis zehn Frauen an der Dudweilerstraße. Durch ihre Arbeit und ihre Sucht seien die Frauen einer doppelten Diskriminierung ausgesetzt und oft Opfer von Gewalt- und Sexualdelikten, sagten die Projektmitarbeiter der SZ.Die Sozialarbeiter von "le trottoir" bieten den drogenabhängigen Prostituierten Hilfe an. Das Projekt ist in drei Containern direkt am Straßenstrich untergebracht. Hier gibt es eine Dusche und Toiletten. Angeboten wird im Container neben Kondomen, Gleitmittel, warmen Essen und Getränken auch Beratung. Diese reicht von Sozialberatung, Gewaltprävention, Krisenintervention und lebenspraktischen Hilfen bis hin zur Gesundheitsberatung. Mitarbeiter des Gesundheitsamts klären einmal im Monat über Infektionskrankheiten auf, die Drogenabhängige und Prostituierte besonders betreffen und testen die Frauen auf Wunsch auf diese. Ein Beamter der Kontaktpolizei besucht die Container im 14-tägigen Rhythmus und hält eine Sprechstunde. So soll die Toleranz und Akzeptanz zwischen der Polizei und den Prostituierten gesteigert werden. Vorrangig soll "le trottoir" die Lebenssituation der Prostituierten verbessern, ihr Gesundheitsbewusstseins fördern, die Frauen physisch und psychisch stabilisieren, die Selbstsicherheit der Betroffenen stärken sowie die Solidarität unter den Frauen verbessern, erläuterte die Sozialpädagogin Eva Wache. Ein besonders wichtiger Teil der Arbeit der Mitarbeiter des Projekts "le trottoir" sei auch eine Ausstiegsberatung. Fernziel sei es, den Frauen ein Leben ohne Drogensucht und ohne Prostitution zu ermöglichen. fre

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