Alles, was das St. Wendeler Land zu bieten hat

St. Wendel. Erntedankfeste haben in den letzten Jahren wieder sehr an Zugkraft gewonnen. Das zeigte sich gestern auf dem Wendelinushof. Mehrere tausend Gäste schlenderten über die bunt gestaltete Festmeile im Innenhof. Die Partnerbetriebe des St. Wendeler Lokalwarenmarktes überboten sich gegenseitig mit ihren Waren. Deshalb wurde auch viel probiert und gekauft

 Der Umgang mit dem Dreschflegel will gelernt sein. Hans Rose, Theo Müller und Rudolf Marx von links) zeigen wie es geht. Foto: atb

Der Umgang mit dem Dreschflegel will gelernt sein. Hans Rose, Theo Müller und Rudolf Marx von links) zeigen wie es geht. Foto: atb

St. Wendel. Erntedankfeste haben in den letzten Jahren wieder sehr an Zugkraft gewonnen. Das zeigte sich gestern auf dem Wendelinushof. Mehrere tausend Gäste schlenderten über die bunt gestaltete Festmeile im Innenhof. Die Partnerbetriebe des St. Wendeler Lokalwarenmarktes überboten sich gegenseitig mit ihren Waren. Deshalb wurde auch viel probiert und gekauft. König-Ludwig-Brot aus Urexweiler und Harschberger Zwiebelfleisch lockten ihre Käufer, Federweißer, Honigkuchen und Damwildsalami, Käse aus dem Kuseler Land, Äpfel, Eier und Kürbisse. Wurst vom Keimbacher Hof war ebenso gefragt wie Kartoffeln vom Buchwaldhof. Stiefmütterchen, Heidekraut und Chrysanthemen fanden als Grabpflanzen großes Interesse. Naturseifen aus dem St. Wendeler Land, hergestellt aus Rapsöl, Molke oder Lämmermilch wurden angeboten, Stofftaschen aus 200 Jahre altem Leinen, Stiefelknechte und Holzengel. Manfred Schulz aus Münchwies interessierte sich für den Bau der Kornkasten. "Sie bestehen aus zehn Garben, neun drum herum, einer für den Hut", weiß der frühere Landwirt aus Erfahrung. "Bei Hafer und Weizen braucht man aber nur sechs Garben." Die angebotenen Speisen machten die Wahl schwer. Wutz am Spieß, Schmalzbrote, Schwenkbraten, Nudelgerichte und 50 Kuchen von den Landfrauen ließen niemand hungrig weggehen. Die Kinder hatten an dem für sie zusammengestellten Programm ihre Freude, zum Beispiel auf der Strohburg, bei den Märchenlesungen und beim Mehlsackhüpfen. In dem reich bestückten Streichelzoo konnten sie Ziegen, Kaninchen und Wachteln streicheln. Bevor das Erntedankfest eröffnet wurde, hatte in der Missionshauskirche ein ökumenischer Gottesdienst mit Pater Guido Schwarz und Pfarrer Markus Karsch stattgefunden. Unter Vorantritt des Musikvereins Alsweiler ging anschließend eine Prozession mit Erntegaben zum Hof. "Erntedank ist wichtig auch in einer Zeit, in der es Lebensmittelskandale gibt", sagte der St. Wendeler Landrat Udo Recktenwald in seiner Eröffnungsansprache. Der Lokalwarenmarkt sei zum Markenzeichen in der Region geworden und die Partnerbetriebe hätten dort ihre Spuren hinterlassen. "Der Markt will Transparenz zeigen, den Menschen die kleinen Kreisläufe bewusst machen und ihnen die Vielfalt der Produkte zeigen", sagte der Verwaltungschef, der gleichzeitig versprach, diese Entwicklung auch in Zukunft zu unterstützen.Von den meisten Gästen wurde das Erntedankfest sehr positiv bewertet. Ein Besucher aus Oberthal: "Die Menschen sollten immer daran denken, dass die Ernte nicht nur auf ihre eigene Arbeit zurückzuführen ist." Eine St. Wendelerin: "Diese Vielfalt ist zu bewundern. Aber wir bleiben alle vom Kreislauf der Natur abhängig." Ein älterer Herr aus Oberkirchen meinte: "Ein solches Fest ist der beste Anlass, sich wieder mehr der Schöpfung Gottes bewusst zu werden." gtr

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