"Alles so lassen, wie es ist"

Dudweiler. Freitag ist Markttag in Dudweiler. Dann ist auf dem Alten Markt und in den Geschäften in der Fußgängerzone einiges los. Viele erledigen ihre Einkäufe fürs Wochenende. Eine gute Gelegenheit zu fragen, was die Menschen über die Diskussion zum so genannten Sonderstatus von Dudweiler halten. Nicht jeder hat Zeit an diesem ungemütlichen Morgen

Dudweiler. Freitag ist Markttag in Dudweiler. Dann ist auf dem Alten Markt und in den Geschäften in der Fußgängerzone einiges los. Viele erledigen ihre Einkäufe fürs Wochenende. Eine gute Gelegenheit zu fragen, was die Menschen über die Diskussion zum so genannten Sonderstatus von Dudweiler halten. Nicht jeder hat Zeit an diesem ungemütlichen Morgen. Es schneit unaufhörlich, es ist nass-kalt. Doch diejenigen, die etwas sagen, plädieren vehement für die Beibehaltung der dezentralen Strukturen, die Dudweiler abheben von den anderen Stadtbezirken. "Genau wegen dieser dezentralen Strukturen von Dudweiler haben wir uns vor sechs Jahren entschlossen, hierher zu ziehen", erklärt Britta Arendes. Mit der Bezirksverwaltung in Dudweiler habe ihre Familie beste Erfahrungen gemacht, sagt die Zugereiste aus dem Ruhrgebiet. "Die Mitarbeiter haben uns geholfen, wo sie konnten." "Es sollte alles so bleiben wie es ist", sagt Winfried Zenner. Anstatt Kompetenzen nach Saarbrücken zu verlagern, sollte der Dudweiler Bezirksbürgermeister mehr Befugnisse bekommen, beispielsweise die Dienstaufsicht über zwei Hilfspolizisten. Zenner: "Dann hätten wir die Parkprobleme, wie in der Klosterstraße, nicht." Helmut Blauth und seine Frau Eva sind jeden Freitag auf dem Wochenmarkt anzutreffen. "Hier in Dudweiler kannst du alle Verwaltungsdinge zu Fuß erledigen", beschreibt Blauth den Vorteil der dezentralen Strukturen. Und er stellt klar: "Diese haben sich über viele Jahre bewährt. Sie zu zerstören, wäre Quatsch." "Wenn du mit einem Problem bei der Bezirksverwaltung anrufst, dann versuchen die Mitarbeiter so schnell wie möglich zu helfen", sagt Manfred Paul. Werde die Verwaltung nach Saarbrücken verlagert, könne man lange auf Abhilfe warten. Soweit dürfe es nicht kommen. Deshalb sollte man "alles so lassen, wie es ist". Paul: "Wird Dudweiler von Saarbrücken verwaltet, sind wir hier das letzte Rad am Wagen." Apotheker Werner Armbrust fragt: "Was machen die älteren Menschen? Sollen sie nach Saarbrücken fahren?" Er plädiert dafür, die dezentralen Strukturen der Bezirksverwaltung beizubehalten. Armbrust: "Alles andere ist eine Abkehr von der von allen Politikern so oft beschworenen Bürgernähe." Der Wegfall der bewährten Strukturen führe zu einer Verödung von Dudweiler, befürchtet Armbrust. Sie müssten dann später mit viel Geld wieder aufgebaut werden. Buchhändler Alban Sunde hält die ganze Diskussion um den so genannten Sonderstatus für völlig überflüssig. Er betont: "Ich sehe aufgrund der Abschaffung keine Einsparungen. Man kann ja die Mitarbeiter nicht entlassen." Sunde fordert: "Die Pläne müssen endlich auf den Tisch, damit die Bürger in Dudweiler wissen, woran sie sind." Es sei ja auch mit Steuergeldern bezahlt.

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