Alle haben alles gegeben

Lebach. Lea ist aufgeregt. Bis in die Fingerspitzen konzentriert lauert die kleine Sportskanone in ihrem Rollstuhl auf den Start. Kaum ist im Lebacher Stadion das Kommando ertönt, bringt die Achtjährige ihren Rolli auf Touren. Flott passiert sie die kleine Holzbrücke und driftet geschickt durch die gefürchtete "Acht". Flink und präzise meistert sie auch die folgende Slalomstrecke

Lebach. Lea ist aufgeregt. Bis in die Fingerspitzen konzentriert lauert die kleine Sportskanone in ihrem Rollstuhl auf den Start. Kaum ist im Lebacher Stadion das Kommando ertönt, bringt die Achtjährige ihren Rolli auf Touren. Flott passiert sie die kleine Holzbrücke und driftet geschickt durch die gefürchtete "Acht". Flink und präzise meistert sie auch die folgende Slalomstrecke. Ein letzter Sprint, dann hat Lea den kniffligen Geschicklichkeits-Parcours bewältigt. Nach 32 Sekunden stoppt die Uhr. Bestzeit! "Toll. Ich bin total zufrieden", schnauft die Kleine tief durch und strahlt mit Papa Frank Thome um die Wette. Schon beim 50-Meter-Schnellfahren hatte die Schülerin der Grundschule Dirmingen der Konkurrenz die Hinterreifen gezeigt. 18,25 Sekunden bedeuteten auch hier Platz eins. Eine beeindruckende Leistung, doch eigentlich waren Zeiten und Weiten bei Landesjugendspielen der Behinderten eher nebensächlich. Alle 1400 Schülerinnen und Schüler, die zur 31. Auflage der vom Ministerium für Bildung, Familie und Sport ausgerichteten Großveranstaltung angetreten waren, waren Gewinner. Völlig begeistert zeigt sich auch Mustafa Safi-Edine nach seinem 100-Meter-Lauf auf der Tartanbahn. Mit schnellen Schritten war der 18 Jahre alte Schüler der Lebacher Louis-Braille-Schule für Sehbehinderte und Blinde dem Klatschen eines voran laufenden Helfers der Polizei gefolgt. "Ich habe alles gegeben, alles was ich konnte", freut sich Mustafa, der bei den Landesjugendspielen nach vielen Starts schon ein "alter Hase" ist. Wenige Meter weiter macht Tobias alias Lukas Podolski gerade einen mächtigen Satz in die Sandgrube. Helfer der Bundeswehr notieren die Weite des kleinen Bayern-Fans von der Schule für Sprachbehinderte in Sulzbach und ziehen den Sand für die nächsten Springer glatt. Neben Polizei und Bundeswehr sind auch Helfer von Lebacher Vereinen und des Behindertensportverbandes als Zeitnehmer und Kampfrichter im Einsatz. Lebacher Gymnasiasten sind als Riegenführer unterwegs. Spaß ohne Ende ist auf der bunten Spielwiese angesagt. Besonders auf den "Air-Tramps". Hier wird gehopst und wild herumgetollt. 90 Schülerinnen und Schüler der Fachschule für Sozialpädagogik in Neunkirchen koordinieren die Gaudi. "Für die rund 200 Mehrfachbehinderten bieten wir hier auch sportliche Alternativen an, etwa das Zielwerfen auf Basketball-Körbe", sagt der verantwortliche Lehrer Karl-Josef Klär. Neuer Chef-Koordinator, und damit Nachfolger von Landesjugendspiele-Erfinder Friedel Scherer, ist Stefan Schweig. "1200 Kinder haben am leichtathletischen Dreikampf teilgenommen, in 133 Riegen. Eine tolle Resonanz", zieht der Lehrer an der Förderschule für Gehörlose und Schwerhörige in Lebach ein zufriedenes Fazit.

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