Alfons Lauer möchte Abschaltung des Atommeilers Cattenom

Merzig. Nach der Vorstellung der Ergebnisse des Stresstests am französischen Atomkraftwerk Cattenom mehren sich aus den Reihen der Politik vor Ort die Stimmen, die eine Abschaltung der Atomanlage verlangen

Merzig. Nach der Vorstellung der Ergebnisse des Stresstests am französischen Atomkraftwerk Cattenom mehren sich aus den Reihen der Politik vor Ort die Stimmen, die eine Abschaltung der Atomanlage verlangen.So erneuerte der Merziger Oberbürgermeister Alfons Lauer (SPD) seine Forderung, das Atomkraftwerk (AKW) Cattenom angesichts der im Stresstest festgestellten erheblichen Sicherheitsmängel sofort vom Netz zu nehmen. Die französische Regierung habe unter dem Druck der Proteste nach der Katastrophe von Fukushima im Rahmen eines G8-Gipfeltreffens zugesagt, bei der Feststellung von Mängeln den Reaktor abzuschalten, betont Lauer. Genau dieser Fall sei nun eingetreten. "Die Bürger fordern jetzt die Einlösung dieses Versprechens", so Lauer. OB Lauer: "Die Bundeskanzlerin ist ebenfalls zum Handeln aufgefordert und muss nun von ihrem französischen Kollegen endlich Taten verlangen."

Lauer hatte unmittelbar nach den Ereignissen in Japan von der französischen Regierung die sofortige Abschaltung des AKW Cattenom gefordert und gemeinsam mit den Bürgermeistern der Gemeinden Mettlach, Perl und Rehlingen-Siersburg eine Unterschriftenaktion gegen Cattenom gestartet, bei der rund 35 000 Unterschriften gegen das AKW zusammenkamen.

Auch der Landratskandidat der SPD im Kreis, Markus Rausch, machte sich für die Abschaltung stark: "Der Reaktor hat schon in der Vergangenheit gezeigt, dass er altersschwach ist. Die Vielzahl der Zwischenfälle in den letzten Jahren sprechen eine eindeutige Sprache. Damit hat er nicht nur den Stresstest, sondern vor allem den Praxistest nicht bestanden."

Der Landkreis Merzig-Wadern und die Internationale Aktionsgemeinschaft gegen das AKW Cattenom laden heute, 17 Uhr, zu einer Gemeinschaftsveranstaltung zur Thematik "AKW Cattenom" ins Landratsamt ein. Dr. Stephan R. Motsch vom Landesamt für Umwelt- und Arbeitsschutz, berichtet über das Verfahren des Stresstests und die Erwartungen der Landesregierungen des Saarlandes, Rheinland-Pfalz und Luxemburgs an den Stresstest des AKW Cattenom. Christian Küppers, Öko-Institut e.V. Darmstadt referiert über die radiologischen Aspekte der Emissionen des AKWs Cattenom in die Mosel. red

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