Aldi kann größeren Markt bauen

St. Wendel. "Das ist ein guter Kompromiss. Die Familie Angel kann investieren, gleichzeitig sind aber auch die Interessen der Stadt geschützt." Mit diesen Worten kommentiert der St. Wendeler Bürgermeister Klaus Bouillon einen städtebaulichen Vertrag zur Bebauung des ehemaligen Bahngeländes zwischen der Stadt, der Familie Angel und der Firma Aldi

 Zwischen Lokschuppen (links) und Neubau (rechts) soll der Markt gebaut werden. Foto: dia-saar.de

Zwischen Lokschuppen (links) und Neubau (rechts) soll der Markt gebaut werden. Foto: dia-saar.de

St. Wendel. "Das ist ein guter Kompromiss. Die Familie Angel kann investieren, gleichzeitig sind aber auch die Interessen der Stadt geschützt." Mit diesen Worten kommentiert der St. Wendeler Bürgermeister Klaus Bouillon einen städtebaulichen Vertrag zur Bebauung des ehemaligen Bahngeländes zwischen der Stadt, der Familie Angel und der Firma Aldi. Mit diesem Vertrag und der Änderung des Bebauungsplanes wird sich der Stadtrat St. Wendel in seiner Sitzung am heutigen Donnerstag, 2. April, 17 Uhr, im Kulturzentrum Alsfassen befassen, kündigte der Verwaltungschef an.Nach eingehenden Verhandlungen habe man für das Areal des alten Bahngeländes entlang der Eisenbahnstraße eine für alle Seiten tragbare Kompromisslösung gefunden, sagte der Bürgermeister im SZ-Gespräch. Durch vertragliche Auflagen und die Änderung des Bebauungsplanes werde sicher gestellt, dass die Familie Angel weiter investieren könne, andererseits würden auch den Interessen der Innenstadt Rechnung getragen. Denn mit der Innenstadt konkurrierende Angebote von Geschäften seien in diesem Randbereich ausgeschlossen, so Bouillon.Bei dem betroffenen Gelände handelt es sich um einen langen Streifen, auf der einen Seite begrenzt von den Bahngleisen, auf der anderen von der Eisenbahnstraße (der Anbindung zum Globus) und einem Teilstück der Tholeyer Straße. Das im Bau befindliche Gesundheitszentrum der Investorenfamilie in Nähe des ehemaligen Raiffeisenmarktes bildet die eine Ecke des Gebietes, der Gebäudekomplex mit der Discothek Flash die untere Ecke. Kernstück der geplanten Investitionen ist der Neubau eines Aldi-Marktes mit den dazu gehörigen Parkflächen. Der Bebauungsplan Mommstraße werde so geändert, dass der Bau des Marktes mit 950 Quadratmeter Verkaufsfläche und ein Parkdeck möglich werde, sagte Bouillon. Im Gegenzug hätten sich die Firmen Angel und Aldi vertraglich verpflichtet, den künftigen Bebauungsplan anzuerkennen und eine Reihe von Auflagen einzuhalten.Demnach wird laut Bürgermeister der bestehende, etwas kleinere Aldi-Markt in der August-Balthaser-Straße geschlossen und durch den Neubau in der Eisenbahnstraße neben dem alten Lokschuppen ersetzt. In dem Gebäude des bisherigen Aldi-Marktes dürften dann keine Waren verkauft werden, die eine direkte Konkurrenz für Geschäfte in der Innenstadt wären. Die Liste der ausgeschlossenen Betriebe ist lang. Dazu gehören Lebensmittel, Möbel, Arztpraxen Apotheken, aber auch Reinigungen, Tankstellen, Kfz-Betriebe und Waschanlagen. Darüber hinaus lasse schon der bisherige Bebauungsplan durchaus Investitionen in Geschäftsflächen zu, die aber Auflagen zum Schutz der Innenstadt einhalten müssten, erklärt Bouillon. So baue der Investor das so genannte Gesundheitszentrum. Auch könne er den Lokschuppen nutzen. Insgesamt sehe der Bebauungsplan eine bebaubare Fläche von 21 000 Quadratmetern vor. Um die Nutzung des ehemaligen Bahngeländes hat es auch im Stadtrat kontroverse Diskussionen gegeben. Die SPD-Opposition hatte dem Bürgermeister vorgeworfen, die Investitionen zu blockieren. Das sei unzutreffend, so Bouillon im SZ-Gespräch. Die SPD sieht dies anders: "Wir begrüßen es, dass CDU und Bürgermeister zur Einsicht gekommen sind. Wir könnten aber schon zwei Jahre mit der Entwicklung dieses Filetstückes im Herzen der Stadt weiter sein", sagt SPD-Fraktionsvorsitzender Torsten Lang.

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