Albträume nach der Beinahe-Katastrophe von Antalya

Saarbrücken/Antalya. Nach der dramatischen Notlandung eines Sunexpress-Fluges von Antalya nach Saarbrücken erwägen jetzt Passagiere Schadenersatzklagen wegen der erlittenen Folge-Erkrankungen. Am Samstag, 7

 Nach der Notlandung hagelt es Kritik an Sunexpress. Foto: dpa

Nach der Notlandung hagelt es Kritik an Sunexpress. Foto: dpa

Saarbrücken/Antalya. Nach der dramatischen Notlandung eines Sunexpress-Fluges von Antalya nach Saarbrücken erwägen jetzt Passagiere Schadenersatzklagen wegen der erlittenen Folge-Erkrankungen. Am Samstag, 7. November, hatte es etwa 20 Minuten nach dem Start der Boeing-737-800 einen Druckabfall in der Kabine gegeben, der Jet sank sehr schnell, die Sauerstoffmasken fielen heraus, Passagiere schilderten eine große Hitze in der Kabine, Panikreaktionen und den Defekt eines Triebwerks (die SZ berichtete). Der Pilot konnte den Jet bei der Notlandung in Antalya sicher zu Boden bringen. Sieben Passagiere kamen zeitweise ins Krankenhaus."Wir wissen bis heute nicht die Ursache für den Vorfall. Boeing, Sunexpress und die türkischen Behörden untersuchen die Sache. Die Maschine ist derzeit stillgelegt", sagte der Sunexpress-Sprecher Werner Claasen gestern der SZ. Bei den Passagieren steigt unterdessen der Unmut über ihre Behandlung durch Sunexpress, ein Unternehmen von Lufthansa und Turkish Airlines. "Mein Mann und ich leiden unter einem ärztlich diagnostizierten posttraumatischen Schock, der sich darin äußert, dass Schlafstörungen, Albträume und große Angstzustände jetzt zu unserem Leben gehören", schrieb eine Frau aus Trier an die Fluggesellschaft. Die Passagiere erwarten von Sunexpress eine Erklärung für die mangelhafte Betreuung nach der Notlandung in Antalya. Und erwägen eine Klage, falls Sunexpress die Schäden nicht reguliere.Ein anderer Passagier berichtet davon, dass weder Ohrenärzte noch Psychologen vor Ort gewesen seien. Auch mit der Verpflegung nach der Notlandung habe es nicht geklappt: Die teils unter Schock stehenden Passagiere mussten sich mit Hamburgern begnügen, für die sie eine halbe Stunde anstehen mussten. "Eine Sunexpress-Mitarbeiterin hatte nichts Besseres zu tun, als über das Abreißen der Bordkarten zu kontrollieren, dass nicht jemand einen Burger zu viel bekam", so die Triererin. "Wenn wir gepatzt hätten, würde ich das bedauern", sagte der Sunexpress-Sprecher.

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