Aktionskunst: Gruß an Barack Obama … und das Leben an sich

Überherrn. Vor und in einem Klassenraum der Erweiterten Realschule (ERS) Überherrn drängeln sich die Beeindruckten. "Wenn ich mal so malen könnte wie er", raunt die 13-jährige Sina Langer ihren Freundinnen zu. Der von der Klasse 8.4b Bewunderte ist der Saarlouiser Künstler Mike Mathes, der in der ERS bis Freitag ein neues Bild malt

 Mike Mathes begann gestern an der ERS Überherrn mit "Spiderman schenkt Obama ein Red Ribbon". Foto: Hartmann Jenal

Mike Mathes begann gestern an der ERS Überherrn mit "Spiderman schenkt Obama ein Red Ribbon". Foto: Hartmann Jenal

Überherrn. Vor und in einem Klassenraum der Erweiterten Realschule (ERS) Überherrn drängeln sich die Beeindruckten. "Wenn ich mal so malen könnte wie er", raunt die 13-jährige Sina Langer ihren Freundinnen zu. Der von der Klasse 8.4b Bewunderte ist der Saarlouiser Künstler Mike Mathes, der in der ERS bis Freitag ein neues Bild malt.

Auf einer fünf Meter langen und 2,20 Meter hohen Leinwand entsteht sein Gemälde "Spiderman schenkt Obama ein Red Ribbon". Die Kunstaktion habe neben der Vereidigung Barack Obamas zum neuen US-Präsidenten am heutigen Dienstag auch noch weitere Anlässe, erklärt Mathes den Achtklässlern. Er feiere das 25-jährige Jubiläum seiner Aktion "Gesicht zeigen" und das Fünfjährige seiner Aktion "Tausend Augen". Zum anderen feiere er die Tatsache, "dass ich noch lebe". Mathes erzählt den Schülern seine Geschichte: Seit 25 Jahren HIV-positiv, engagiert er sich als Künstler, indem er mit seinem Schaffen auf die Immunschwäche-Krankheit Aids aufmerksam macht. Das Red Ribbon, die rote Schleife, ist Zeichen der Solidarität mit HIV-Infizierten.

In Acryl und in mehreren Szenen soll Mathes' Bild zeigen, wie der Comic-Held Spiderman dem neuen US-Präsidenten und "Hoffnungsträger der ganzen Welt" eine rote Schleife als Symbol für den Kampf gegen Aids übergibt. Der Künstler erklärt seine Motive: "Spiderman ist die Lieblingsfigur Obamas, deshalb soll er das Red Ribbon übergeben. Das Netz, das er dabei spinnt, soll alle darin vereinen, sich gegen Aids zu engagieren."

Die Schüler dürfen Mathes bis Freitag bei der Arbeit zusehen, sie können Ideen einbringen und auf der Leinwand verewigt werden. Fünf Mädchen und fünf Jungs will er im Bild platzieren: "So könnt ihr Gesicht zeigen gegen Aids. Und Barack Obama grüßen." Sein Kunstwerk will Mathes dem neuen US-Präsidenten schenken. Die Schüler begeistert nicht nur die Aussicht, "vielleicht mal im Weißen Haus zu hängen", erklärt der 14-jährige Patrick Kuhn. An einem so wichtigen Projekt teilzunehmen, sei "eine Ehre." Und es sei ein guter Anlass, "sich zusammen gegen Aids einzusetzen", findet die 14-jährige Charline Kunzler. Timo Casalicchio, 13 Jahre alt, ist begeistert, einem Künstler bei der Arbeit zusehen zu dürfen. Dazu wird er an seiner Schule noch bis zu den Sommerferien Gelegenheit haben. Denn Mike Mathes wird dort weitere Projekte anbieten.

> Seite C 3: weiterer Bericht

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