Kritik an kirchlichen Hilfswerken Aktion 3. Welt Saar will „Brot und Böller“ zu Silvester

Losheim · Die entwicklungspolitische Organisation Aktion 3. Welt Saar lehnt den Appell „Brot statt Böller“ der kirchlichen Hilfswerke ab. Der Aufruf, an Silvester auf Feuerwerk zu verzichten und stattdessen für Menschen in Not zu spenden, trage „eine gehörige Portion Lustfeindlichkeit“ zur Schau und appelliere an das schlechte Gewissen, kritisierte die Organisation in Losheim am See.

Stattdessen solle an Silvester zu „Brot und Böller“ aufgerufen werden.

Es gebe keinen Zusammenhang zwischen dem Silvesterfeuerwerk sowie Hunger und Armut in der Welt, hieß es. Genauso gut könne man dazu aufrufen, keine Weihnachtsbäume, Smartphones, Bücher oder Jogginganzüge zu kaufen, keinen Wein zu trinken oder Fußballspiele ausfallen zu lassen. Dass Menschen hungern müssten, liege an der ungerechten Verteilung und an der Verwendung von Nahrungsmitteln als Viehfutter, so die Aktion 3. Welt Saar. Um Hunger zu bekämpfen, sei eine andere Agrarpolitik notwendig. Die Vorrangpolitik für Gentechnik und aggressiver Freihandel müssten beendet werden. Stattdessen bräuchten Bauern weltweit sicheren Zugang zu Land, Wasser, Saatgut und Nahrung. Um auf dieses Anliegen aufmerksam zu machen, ist den Angaben zufolge am 19. Januar zum Auftakt der Grünen Woche in Berlin die Demonstration „Wir haben es satt“ geplant.

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