Akteure wagen sogar die Hebefigur

St. Wendel. "Sei hier Gast" - mit diesem passenden Eröffnungs-Song aus "Die Schöne und das Biest" starteten die Akteure von "Musical Fieber" ihre Show im St. Wendeler Saalbau. Und nach mehr als zwei Stunden hatten sie ihren rund 600 Gästen ein fantastisches Programm geliefert

 Die Tänzer von "Dirty Dancing" begeisterten. Foto: dia-saar.de

Die Tänzer von "Dirty Dancing" begeisterten. Foto: dia-saar.de

St. Wendel. "Sei hier Gast" - mit diesem passenden Eröffnungs-Song aus "Die Schöne und das Biest" starteten die Akteure von "Musical Fieber" ihre Show im St. Wendeler Saalbau. Und nach mehr als zwei Stunden hatten sie ihren rund 600 Gästen ein fantastisches Programm geliefert. Dabei überzeugte die Truppe weniger mit Kostümen und Bühnenbild als mit erstklassigen Stimmen. Sogar bei schwierigen Liedern wie "Frei und schwerelos" aus "Wicked" oder "My heart will go on" aus "Titanic" hatten die Schauspieler keine Probleme. Karin Basanns "Wein' nicht um mich, Argentinien" aus "Evita" sorgte bei so manchem Zuschauer im Saal für Gänsehaut. Gute Laune verbreiteten die Ausschnitte aus den Musicals "Grease" und "Buddy Holly", die beide dank Petticoats und Rock`n`Roll in die 50er Jahre entführten. Dabei zeigte Melanie Walter, die charmant durchs Programm führte, dass sie auch eine ausdrucksstarke Singstimme hat. Überhaupt präsentierten sich die Akteure sehr vielseitig. Da spielte der musikalische Direktor der Show, Matthias Hamburger, ganz nebenbei noch den Bass in der Live-Band, und Band-Mitglied Enrico Dalisay übernahm stimmgewaltig Patrick Swayzes Rolle in "Dirty Dancing", während Tänzer auf der Bühne die Hebefigur wagten. Ihre humoristische Seite zeigte Linda Schmid, als sie mit dem "Hula Song", ebenfalls aus "Dirty Dancing", für Lachanfälle im Publikum sorgte. Alen Vucko hatte einen besonders schweren Part zu übernehmen. Er spielte den Tod aus dem Musical "Elisabeth", die Paraderolle des deutschen Musicalstars Uwe Kröger. Und Allen Vucko machte seine Sache richtig gut. Nahtlos in die Qualität der Akteure reihte sich Kira Gantner aus Marpingen ein. In jeder der 200 Städte, in der "Musical Fieber" gastiert, suchen die Macher ein Musical-Talent, das einen Song auf der Bühne präsentiert. Dieses Mal hatte es SZ-Mitarbeiterin Kira Gantner geschafft. Sie überraschte beim Hit "Fame" - wirkt ihre Sprechstimme recht mädchenhaft, hat sie beim Singen kraftvollen Soul in der Stimme. Und auch die Moderatorin war begeistert. Sie sagte: "Sie ist unglaublich hübsch, unglaublich jung und unglaublich talentiert." Die meiste Stimmung des Abends erzeugte Harald Tauber. Er beeindruckte nicht nur mit seiner "Bohemian Rapsody" aus "We will rock you", ihm blieb auch der Schlusspunkt vorenthalten. Als Udo Jürgens brachte er mit den Hits aus dem Musical "Ich war noch niemals in New York" den ganzen Saal zum Singen - und zum Stehen. Trotz einer rundum begeisternden über zweistündigen Show, gibt es leichte Kritik. So fragte sich so mancher Zuschauer, warum Tarzan in feinem Hemd und Hose die Bühne betritt - das passt nicht. Ein nackter Oberkörper, wie später beim "König der Löwen", wäre angebrachter gewesen. Außerdem war es unglücklich, Karin Basann mit ihrer glasklaren, aber jugendlichen Stimme, die alternde Katze "Erinnerung" singen zu lassen.

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