AJG-Schüler sammeln bei „Compassion“ wertvolle Erfahrungen

St Wendel · Einblicke in eine Welt, die viele nur vom Hörensagen kennen, sammelten Schüler des Arnold-Janssen-Gymnasiums. Sie leisteten in verschiedenen Einrichtungen ein Sozialpraktikum. Von ihren Erlebnissen dürften sie noch lange zehren.

"Die alten Menschen warteten regelrecht auf mich. Und besonders bemerkenswert war, dass sie mich auch wieder erkannten." Solche Bemerkungen von Schülern der Klassenstufe zehn konnten in den Wochen vor den Ferien am Arnold-Janssen-Gymnasium (AJG) häufiger hören, wenn die Schüler von ihren Erfahrungen im Sozialpraktikum "Compassion" erzählten. Das von der Deutschen Bischofskonferenz angeregte Sozialpraktikum, das mittlerweile auch von Managern hochrangiger Wirtschaftsunternehmen übernommen wurde, wird am AJG seit zehn Jahren durchgeführt.

Von der europäischen Elternvereinigung wurde "Compassion" mit dem "European Award" ausgezeichnet. Ziel von "Compassion" ist es, Schülern zu helfen, sich in einer komplexen Welt zu orientieren und zu lernen, begründete sozial-verantwortliche Entscheidungen zu treffen. Auch geht es darum, den Blick für die Belange von Bedürftigen zu schärfen. Und so waren die Schüler des AJG an unterschiedlichen sozialen Einrichtungen für zwei Wochen im Einsatz: in Altenheimen, in Krankenhäusern, in Schulen mit geistig und/oder körperlich behinderten Menschen. Auf die vielfältigen Aufgaben wurden die Schüler seit Beginn des Schuljahres vorbereitet: Mit dem integrativen Fest zum Beispiel, das das AJG und die Lebenshilfe St. Wendel jedes Jahr zusammen feiern. Aber auch in theoretischen Vorbereitungen während des Unterrichts.

Zuletzt hatten sie Besuch vom Anstaltsleiter der Jugendvollzugsansatlt (JVA) Ottweiler, der ihnen einen Einblick in die Welt der jugendlichen Gefangenen gab und die Chancen und Schwierigkeiten von Resozialisierungsmaßnahmen darstellte. Nach der Vorbereitung und unterstützt von den Lehrern hatten sich die Schüler Praktikumsplätze ausgesucht. Ihre Erfahrungen wurden während des Praktikums und danach in schriftlicher Form festgehalten. Fazit der meisten Berichte: Die Betreuung behinderter oder kranker Menschen verlangte den Schülern meist viel ab, bescherte aber auch Glücksgefühle. In den Nachbesprechungen betonten viele Schüler, durch die Auseinandersetzung mit den von ihnen betreuten Menschen erwachsener und einfühlsamer geworden zu sein.

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