AfD-Geschäftsführer tritt zurück und greift Parteispitze an

Saarbrücken · Gut zwei Monate vor der Bundestagswahl hängt in der Landesspitze der Euro-kritischen Partei Alternative für Deutschland (AfD) der Haussegen schief. Geschäftsführer Martin Dominik Weiler erklärte gestern nach längeren Querelen seinen Rücktritt.

Der 43-Jährige sagte der SZ, er wolle "die strategische Ausrichtung und personelle Aufstellung der Partei im Saarland nicht weiter mitverantworten". Von innerparteilicher Demokratie sei wenig zu spüren; vielmehr schienen persönliche Interessen Einzelner im Vordergrund zu stehen. Weiler berichtete zudem von "rechtspopulistischen Äußerungen von Parteimitgliedern", die an der "bürgerlich-liberalen, unabhängigen Einstellung der Landespartei" zweifeln ließen.

AfD-Landeschef Johannes Trampert, der nach eigenen Worten durch einen Anruf der SZ von Weilers Schritt erfuhr, sagte, es gehöre zum demokratischen Grundverständnis, Mehrheitsbeschlüsse zu akzeptieren. Den Rechtspopulismus-Vorwurf werde die Partei im Vorstand besprechen. Trampert: "Wir werden verlangen, dass Herr Weiler konkret benennt, was er meint."

Unterdessen hat die AfD im Saarland die erforderlichen Unterstützer-Unterschriften für die Bundestagswahl gesammelt. Laut Trampert hat die Partei deutlich über 1200 Unterschriften bei der Landeswahlleiterin eingereicht; nötig seien 808 gewesen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort