Prozess Ärzte sollen über Jahre zu viel abgerechnet haben

Saarbrücken · Gestern hat der Prozess vor dem Landgericht begonnen.

 Ein Mitarbeiter begutachtet in einem Krankenhaus das Röntgenbild eines Patienten.

Ein Mitarbeiter begutachtet in einem Krankenhaus das Röntgenbild eines Patienten.

Foto: dpa/Jochen Lübke

Zwei Röntgen-Ärzte aus dem Saarland müssen sich seit dem gestrigen Montag wegen Verdachts des Abrechnungsbetruges vor dem Landgericht in Saarbrücken verantworten. Die beiden 59 und 54 Jahre alten Mediziner sollen zwischen 2008 und 2012 in mehreren hundert Fällen insgesamt mehr als 100 000 Euro zu viel abgerechnet haben. Laut Anklage sollen sie Gebühren für ärztliche Leistungen gefordert haben, die in der angegebenen Form nicht erbracht wurden.

So sei beispielsweise das Durchleuchten von Extremitäten, also Armen und Beinen, mit mindestens zwei großen Gelenken geltend gemacht worden, während tatsächlich nur die Gebühr für ein durchleuchtetes Gelenk fällig gewesen wäre.

Auf diesem Weg sollen laut Anklageschrift pro Fall zwischen 60 und 170 Euro zu viel berechnet worden sein. Die beiden Mediziner hatten diese Vorwürfe beim ersten Anlauf des Prozesses Anfang 2016 weitgehend zurückgewiesen.

Sie wiesen darauf hin, dass die entsprechenden Abrechnungen nicht von ihnen selbst, sondern von Mitarbeitern erledigt worden seien. Dabei seien wohl auch Fehler passiert – aber der Löwenanteil der angeklagten Fälle sei nicht falsch abgerechnet worden. Nur bei ganz wenigen Fällen sei aus Versehen zu viel abgerechnet worden.

 Nach dieser Einlassung der Angeklagten wurde der Prozess damals zur Durchführung weiterer Ermittlungen im Detail ausgesetzt. Jetzt geht er wieder von vorne los. Mit einem Urteil wird frühestens im Oktober gerechnet.

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