Ärzte: Keine Panik wegen Impfstoff-Engpass
Saarbrücken. Angesichts der Engpässe bei Impfstoffen für Kinder hat der Landesverband der Kinder- und Jugendärzte vor Panik gewarnt. Es bestehe keine akute Gefahr, erklärte der Landesvorsitzende Karl Stiller auf SZ-Anfrage. Bislang könne der Engpass beim Pharmakonzern Glaxo Smith Kline noch durch einzelne Präparate anderer Hersteller überbrückt werden
Saarbrücken. Angesichts der Engpässe bei Impfstoffen für Kinder hat der Landesverband der Kinder- und Jugendärzte vor Panik gewarnt. Es bestehe keine akute Gefahr, erklärte der Landesvorsitzende Karl Stiller auf SZ-Anfrage. Bislang könne der Engpass beim Pharmakonzern Glaxo Smith Kline noch durch einzelne Präparate anderer Hersteller überbrückt werden. "Doch wenn auch die zur Neige gehen, stehen wir tatsächlich ohne Impfstoffe da", so Stiller. Dies könne in wenigen Wochen bereits der Fall sein. Die empfohlene Kinder-Impfrate gegen bestimmte Erreger sei dann nicht mehr einzuhalten. Stiller: "Das ist an sich noch kein Problem. Wenn aber genau in dem Augenblick eine entsprechende Epidemie ausbricht, dann haben wir ein Problem."Stiller fordert die Politik auf, den aktuellen Engpass zum Anlass zu nehmen, ausreichende Impfstoff-Vorräte anzulegen und die Monopolstellung einzelner Pharmahersteller zu unterbinden. So werde derzeit ein Sechsfach-Impfstoff gegen Diphterie, Polio, Keuchhusten, Tetanus, Hepatitis B und Haemophilus influenza B einzig von Glaxo Smith Kline angeboten, kritisiert Stiller.Das saarländische Gesundheitsministerium wies ebenfalls darauf hin, dass derzeit einzelne Impfstoffe unterschiedlicher Hersteller kombiniert werden müssten. Der alternative Pharma-Anbieter habe keine Lieferprobleme. "Der einzige Nachteil für die Kinder", so Gesundheitsminister Georg Weisweiler: "Sie müssen gegebenenfalls zweimal gestochen werden." jos