Ärger um Herbstferien-Termine

Saarbrücken. Ärger für Eltern schulpflichtiger Kinder: Die Herbstferien im Saarland und in Rheinland-Pfalz überschneiden sich im Schuljahr 2012/13 und 2013/14 nicht einmal in einer Woche. Dieses Jahr laufen die Ferien im Saarland vom 22. Oktober bis 3. November, in Rheinland-Pfalz dagegen schon vom 1. bis 12. Oktober

 Gehen Geschwister auf saarländische und rheinland-pfälzische Schulen, können sie in den Herbstferien nicht, wie hier, gemeinsam schwimmen gehen. Unser Foto zeigt das Erlebnisbad Schaumberg. Foto: VA

Gehen Geschwister auf saarländische und rheinland-pfälzische Schulen, können sie in den Herbstferien nicht, wie hier, gemeinsam schwimmen gehen. Unser Foto zeigt das Erlebnisbad Schaumberg. Foto: VA

Saarbrücken. Ärger für Eltern schulpflichtiger Kinder: Die Herbstferien im Saarland und in Rheinland-Pfalz überschneiden sich im Schuljahr 2012/13 und 2013/14 nicht einmal in einer Woche. Dieses Jahr laufen die Ferien im Saarland vom 22. Oktober bis 3. November, in Rheinland-Pfalz dagegen schon vom 1. bis 12. Oktober. Das empört sowohl viele Eltern als auch Schüler aus dem Nord- und Ostsaarland sowie aus dem Südhunsrück und der Westpfalz. Denn im vergangenen Jahr besuchten 1316 rheinland-pfälzische Schüler allgemeinbildende Schulen im Saarland - umgekehrt waren es 1520 saarländische Schüler in Rheinland-Pfalz. Das saarländische Bildungsministerium versuchte auf SZ-Anfrage eine Erklärung für die missliche Lage vieler Familien, deren Kinder Schulen in beiden Bundesländern besuchen. "Bei der Festlegung der Ferientermine halten wir Absprache mit Hessen und Rheinland-Pfalz. Es gibt die Vereinbarung, dass es mindestens eine Kernwoche unter den drei Ländern in den Herbstferien gibt. Die Pfalz trifft ihrerseits Abmachungen mit NRW und Baden-Württemberg. Wahrscheinlich ist die Abweichung darauf zurückzuführen", sagte ein Ministeriumssprecher.Dennoch ist das keine Entschuldigung für viele Betroffene. Das findet auch Gerhard Nachtwey: Eine seiner beiden Töchter besucht eine Schule in Rheinland-Pfalz, die andere geht auf eine saarländische Schule. Er kann deshalb seinen Herbsturlaub dieses und auch nächstes Jahr nicht gemeinsam mit beiden Mädchen verbringen. "Das Saarland könnte sich wenigstens mit seinem einzigen Nachbarn Rheinland-Pfalz absprechen", kritisiert Nachtwey. Der Sprecher des Ministeriums bedauert solche unglücklichen Fälle und entschuldigt sich dafür. "Leider wurden die Termine schon vor einiger Zeit im Amtsblatt veröffentlicht. Zudem flossen diese in zahlreiche Publikationen und Ferienkalender mit ein. Für die Zukunft verfolgen wir das Ziel, die Termine der Herbstferien wieder anzugleichen", sagte der Sprecher weiter.

Meinung

Patzer mit Folgen für Familien

Von SZ-RedakteurDietmar Klostermann

Da regen sich die vielen tausend Pendler zwischen den saarländischen und rheinland-pfälzischen Kultushoheitsgebieten zu Recht auf: Wenn es die regierenden Politiker nicht einmal hinbekommen, die Ferientermine in Einklang zu bringen und damit die wertvollste Zeit für Familien im Jahr kaputt machen. Die Verantwortung dafür hat das saarländische Bildungsministerium, das während der Entscheidung über die Ferientermine 2012/2013 von Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) geführt wurde. Ob es der jetzige Minister Uli Commerçon (SPD) besser macht? Denn die Termine für die Herbstferien ab 2015 stehen noch nicht fest. Commerçon könnte viel Gutes tun. Und die Angleichung zur Regel erheben.

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